Eisenstadt

Bäuerliche Proteste: Unmut über neue Pachtvergabe in Eisenstadt

Nach der Kündigung alter Pachtverträge der Diözese Eisenstadt legen 600 aufgebrachte Bauern beim Bischofshof in Eisenstadt eine explosive Demonstration hin – die Wogen kochen hoch!

In den letzten Wochen hat ein hitziger Streit um die Neuvergabe von Pachtgründen in Burgenland die landwirtschaftliche Gemeinde mobilisiert. In einer Demonstration vor dem Bischofshof in Eisenstadt drückten die dortigen Bäuerinnen und Bauern ihren Unmut über die Entscheidung der Diözese Eisenstadt aus, alte Pachtverträge zu kündigen und die Flächen über ein Online-Bieterverfahren neu auszuschreiben. Angesichts dieser Entwicklungen haben sich bereits 600 Unterstützer der Protestaktion angeschlossen.

Die Reaktion der Bauern

Die Demonstration ist ein klares Zeichen des Widerstands der Landwirte gegen die neuen Pachtpreise, die als unverhältnismäßig hoch empfunden werden. Martin Schmit, ein Bio-Bauer vom Biohof Schmit in Zagersdorf, äußerte sich besorgt über die Erhöhung der Pachtpreise. Er ist überzeugt, dass dies das Überleben des Berufsstandes gefährdet: „Mit einem Pachtpreisniveau, wie es von der Diözese verlangt wird, ist das nicht möglich, schon gar nicht bei jährlicher Addition des VPI,“ klagt Schmit. Seine Ängste spiegeln sich in den Befürchtungen vieler anderer Landwirte wider, die in einem angespannten Markt und infolge von Unwetterschäden ohnehin unter Druck stehen.

Unterstützung von der Landwirtschaftskammer

Die Landwirtschaftskammer hat sich klar auf die Seite der betroffenen Landwirte gestellt. LK-Präsident Nikolaus Berlakovich war bei der Bauerndemo anwesend und betonte, dass es an der Zeit sei, eine „Nachdenkpause zur Lösungsfindung“ einzuschalten. Er warnte vor den weitreichenden Auswirkungen, die die Entscheidung der Diözese auf die Betriebe der Landwirte haben könnte. Die Lage ist für viele Landwirte bereits schwierig genug, ohne dass zusätzlich an den Pachtpreisen gedreht wird.

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Ein offenes Bieterverfahren sorgt für Differenzen

Die Diözese betreibt die Neuverpachtung, um die finanzielle Absicherung der Priester im Burgenland zu gewährleisten, da diese nicht unter die staatliche Altersvorsorge fallen. Die Vorgehensweise, ein offenes Online-Bieterverfahren einzuführen, hat jedoch nicht nur Unterstützung unter den Bauern gefunden. Einige Landwirte, wie Reinhard Puchas aus Jennersdorf und Alexander Küffer aus Oberwart, sehen die Neuvergabe als eine notwendige Maßnahme und Chance, in die Landwirtschaft zu investieren. Küffer, der erst vor kurzem seinen Betrieb übernommen hat, schätzt die Möglichkeit, neue Flächen anbieten zu können.

Die Rückmeldungen der Diözese und die geteilte Meinung

Die Diözese selbst zeigt sich jedoch wenig einsichtig. Laut Stefan Salzer, dem Leiter der Bauabteilung der Diözese Eisenstadt, haben die Landwirte die Pachtpreise selbst bestimmt, indem sie ihre Angebote abgegeben haben. „Wir haben allen Landwirtinnen und Landwirten die gleiche Ausgangslage gegeben,“ erklärte er. Die Diözese erhielt 5.000 Angebote von 1.600 Interessierten, wobei der Großteil der Flächen an alte Pächter zurückvergeben wurde. Salzer betont, dass 60 Prozent der Flächen an Altpächter vergeben wurden. Ein Punkt, der sowohl Zustimmung als auch Ablehnung unter den Landwirten fand.

Die Ergebnisse der Demonstration

Im Rahmen der Demonstration wurde eine Petition an die Diözese überreicht, die 600 Unterschriften von Landwirten und Unterstützern umfasst. Die Bauerngemeinschaft macht deutlich, dass ein Ausbleiben der Reaktion seitens der Diözese möglicherweise zu Kirchenaustritten führen könnte, was sich als schwerwiegender Schritt für die Institution erweisen könnte. Bisher gab es fünf Kirchenaustritte in Verbindung mit diesem Pacht-Streit, wie die Diözese bestätigte.

Eine spürbare Kluft

Der Streit um die Pachtvergabe verdeutlicht nicht nur die Spannungen zwischen Landwirten und der Diözese, sondern wirft auch einen Blick auf die größeren Herausforderungen in der Landwirtschaft im Burgenland. Die Meinungen unter den Bauern sind geteilt; während einige die neue Regelung als positiv erachten, fühlen sich andere bedroht. Das zeigt, wie unterschiedlich die Sichtweisen und Erfahrungen in der Gemeinschaft sein können.

Quelle/Referenz
meinbezirk.at

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