Im September wurde der Atzenbrugger Tunnel von verheerendem Hochwasser betroffen, das bis zu 2,5 Meter hohe Wassermassen und Schlamm brachte, welche Kabel und Sicherheitseinrichtungen massiv beschädigten. Nach dreimonatiger Sperre wird der Tunnel nun am Sonntag wieder für den Verkehr freigegeben, wie ORF.at berichtete. Am Samstagvormittag haben bereits letzte Testfahrten zwischen St. Pölten und dem Bahnhof Tullnerfeld stattgefunden. Pendler zwischen Linz und Wien dürfen sich freuen, denn die Fahrzeit verkürzt sich nun um 20 bis 30 Minuten. Die erste Westbahn verlässt Linz um 6.06 Uhr, während der erste Railjet um circa 5.30 Uhr wieder über das Tullnerfeld rauscht.
Eine umfassende Reparatur der Strecke wird auf etwa 100 Millionen Euro geschätzt, wobei die genauen Kosten erst nach Abschluss aller Arbeiten im Sommer 2025 festgelegt werden können. Die ÖBB beschreibt die Wiedereröffnung der Weststrecke als „Weihnachtswunder“, das nur durch cleveres Leeren von Ersatzteillagern und provisorische Lösungen erreicht werden konnte. Bis zum 5. Juni 2025 wird die Strecke erneut gesperrt, um abschließende Arbeiten durchzuführen, während Fernverkehrszüge vorübergehend durch den Wienerwald geleitet werden müssen.
Koordination unter Hochdruck
Das Sturmtief Anett hatte zusätzlich für massive Störungen gesorgt. Raimund Vavra von der ÖBB-Infrastruktur AG berichtete, dass die ersten Störungen am Samstagnachmittag auftraten, was die Arbeiten an den Anlagen erschwerte. Um das Wasser aus dem Tunnel zu pumpen, wurde ein schnelles Zusammenspiel mit der Feuerwehr geschaffen, was die Effizienz der Aufräumarbeiten deutlich steigerte, wie ÖBB-Infrastruktur festhielt. Der Tunnel war wieder einmal ein Schauplatz von Teamarbeit unter extremen Bedingungen, als alles daran gesetzt wurde, die Pumpanlagen zum Laufen zu bringen und die Reinigungsarbeiten zügig einzuleiten.