In der „Am Schauplatz“-Reportage „Wohnen wo es laut ist“ werden die oft unlösbar scheinenden Probleme mit dem Lärm thematisiert. Journalistin Nicole Kampl hat sich dafür in Österreich umgesehen und herausgefunden, wie Lärm zu Konflikten führen kann und wie schwierig es ist, die verschiedenen Interessen in Einklang zu bringen. Die Reportage ist am 18. Juli um 21.05 Uhr auf ORF 2 und auf ORF ON zu sehen.
Ein Beispiel für einen Konflikt aufgrund von Lärm findet sich in der Konzertlocation Arena in Wien. Jahrzehntelang hat niemanden gestört, dass dort laute Konzerte stattfanden. Doch seit einem Jahr sind gegenüber der Arena insgesamt 1.200 Wohnungen bezogen worden. Ein Nachbar berichtet, dass er den Boden vibrieren spürt, wenn die Arena spielt. Trotzdem gingen bei der zuständigen Behörde 24 Lärmbeschwerden ein. Die Stadt hat bereits eine neue Musikanlage um 600.000 Euro angeschafft, doch es gibt immer noch Beschwerden.
Auch der Flughafen in Rauchenwarth, Niederösterreich, sorgt für Ärger bei den Anwohnern. Vor allem im Sommer, wenn die Ferienflieger unterwegs sind, ist die Belastung groß. Eine Anwohnerin erzählt, dass sie nachts oft durch bestimmte Flugzeuge geweckt wird. Gemeinsam mit anderen Bürgerinitiativen setzt sie sich seit Jahren für ein Nachtflugverbot ein. Derzeit sind in Wien Schwechat 4.700 Nachtflüge pro Jahr erlaubt.
In der Steiermark führt der Lärm neben einem Steinbruch zu Problemen. Eine Anwohnerin berichtet, dass sie keine Lebensqualität mehr hat und keine Zukunft sieht. Sie klagt über die Bagger- und Bohrarbeiten vor und nach den Sprengungen im Steinbruch. Die Bürgerinitiative spricht von 150 Lärmtagen pro Jahr, während der Betreiber betont, alle Bescheide einzuhalten.
In Innsbruck hat eine Frau Probleme mit dem Lärm spielender Kinder im Rapoldipark. Sie berichtet, dass sie oft zum Zittern gebracht wird, wenn die Kinder laut schreien. Die Frau kämpft gemeinsam mit ihrer Nachbarin dafür, dass der Ballspielplatz im Park an das andere Ende verlegt wird.
Diese Beispiele zeigen, wie schwierig es ist, die verschiedenen Bedürfnisse und Interessen in Bezug auf Lärm unter einen Hut zu bringen. Die Reportage beleuchtet die oft unlösbar scheinenden Probleme und gibt Einblicke in die Erfahrungen der Betroffenen.
(Quelle: In einem Artikel von www.ots.at zu sehen)