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Kunstinstallation in St. Gertrud: Krieg und Wäsche thematisiert Frieden

In der Kirche St. Gertrud in Köln ist eine eindrucksvolle Kunstausstellung des kreativen Talents Christiane Rath zu erleben, die mit ihren Werken eine Verbindung zwischen der Symbolik von Wäsche und den Schrecken des Krieges schafft. Die Installation „Krieg und Wäsche“ wird am Samstag, dem 7. September, um 18 Uhr eröffnet und spiegelt mit einer Kombination aus Licht, Form und Bild eine tiefgehende Botschaft wider.

Im Raum der Kirche sind zwei große Leinen mit verschiedenen Silhouetten von Kleidungsstücken durch den Raum gespannt. Diese sind jedoch nicht aus Stoff, sondern aus einem feinen, japanischen Papier gefertigt, das an Spitze erinnert. Das Licht, das durch diese Stoffe schimmert, verleiht dem Raum eine mystische Atmosphäre und sorgt dafür, dass die übergroßen Darstellungen von Socken, Unterwäsche und Shirts wie Geistererscheinungen wirken.

Die symbolische Bedeutung der Wäsche

Für Rath hat die Leine mit frisch gewaschener Wäsche eine bedeutende Symbolik. Sie steht für Reinheit, Unschuld und Frieden, etwas, das in der heutigen Zeit von großer Relevanz ist. Rath sagt, dass das Wäschewaschen ein heilendes Ritual bietet und dass die Wäscheleinen „weltumspannend“ sind – sie existieren in jeder Kultur und verbinden die Menschen, auch wenn die Formen der aufgehängten Kleidungsstücke unterschiedlich sind. Gleichzeitig weist sie darauf hin, dass das Waschen der Wäsche oft eine Aufgabe ist, die Frauen übernehmen, im Gegensatz zum Krieg, welcher traditionell eine „Männersache“ ist und mit Tod und Zerstörung assoziiert wird.

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Der Kontrast zwischen diesen beiden Themen wird durch die Installation weiter verstärkt. Auf der einen Seite der Wäscheleinen hängt ein großes Schwarz-Weiß-Foto, das eine „Hochzeit im Schützengraben“ aus dem Ersten Weltkrieg zeigt. Diese Aufnahmen, die im Jahr 1917 aufgenommen wurden, zeigen das tragische Paradox von Liebe und Kampf im Angesicht des Krieges.

Eine Hochzeit im Angesicht des Krieges

Das besagte Foto zeigt eine Szene, in der ein Mann, der eine Brautkleidung trägt, mit einem gerahmten Bild der richtigen Braut steht. Rath regt dazu an, über die möglichen Hintergründe der Hochzeit nachzudenken: „Vielleicht war es einfach nur ein Spaß, vielleicht war es auch eine Fernhochzeit“, so die Künstlerin. In der düsteren Kulisse eines Schützengrabens, inmitten einer tragischen Kriegssituation, verstärkt das Bild die Absurdität, dass Männer an der Front kämpfen, während der Wunsch zu heiraten und zu leben eine so starke Sehnsucht bleibt.

Ein weiterer eindringlicher Aspekt der Installation sind die vermoderten Bahnschwellen, die auf Plexiglasstützen im Kirchenraum geschichtet wurden. Diese stellen eine metaphysische Zugstrecke ins „Nirgendwo“ dar. Die Künstlerin erklärt die Rolle, die Züge im Krieg spielen – sie transportieren Truppen und Material, und in ihnen wurden Menschen in Konzentrationslager gebracht. Die Bahnschwellen stammen von einer Bahnlinie, die im 19. Jahrhundert für militärische Zwecke in der Eifel gebaut wurde und die die profane Verbindung zwischen einer historischen gewaltsamen Vergangenheit und der gegenwärtigen Situation herstellt.

Rath zollt mit ihrer Installation den Opfern des Krieges Tribut und mahnt zu einer kritischen Auseinandersetzung mit der jüngeren Geschichte. „Die Landschaft vergisst nichts“, betont sie. Die Künstlerin freut sich einerseits, dass ihre Kunst zum Nachdenken über diese Themen anregt, zeigt sich jedoch besorgt über das allzu schnell vergessene Leid der Vergangenheit und die wieder aufflammenden Konflikte in der Welt.

Die Ausstellung ist an zwei Tagen, dem 7. und 8. September, von 12 bis 19 Uhr geöffnet. Danach kann man die Installation bis zum 22. September täglich von 16 bis 19 Uhr besichtigen. Ein besonderes Programm ist auch vorgesehen, mit Performances und Lesungen, die zur Reflexion über Frieden und Krieg anregen sollen. Es ist eine Einladung, innezuhalten und die tieferen Bedeutungen von Krieg und Frieden zu hinterfragen – ganz im Sinne der Künstlerin und ihrer Botschaft.

– NAG

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