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In der faszinierenden Welt der Köhlerei, einer der ältesten Kulturtechniken der Menschheit, geht es um weit mehr als nur Rauch und Glut. Während diese Kunstform in der modernen Zeit zu versiegen droht, gibt es noch mutige Handwerker, die das Erbe der Kohleproduktion aufrechterhalten. Familie Hochecker in Michelbach, Österreich, lebt seit Generationen von dieser Tradition und nutzt das Holz aus eigenen Wäldern nachhaltig, um Holzkohle herzustellen. Ihre Methode, die als Rundmeiler bekannt ist, wurde 2011 von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt. Den Köhlern ist eine körperlich anstrengende Arbeit beschieden, die viel Geschick erfordert, da sie Holz in Glut verwandeln – ein Prozess, der tief in der Kultur verankert ist, wie ots.at berichtet.
Tradition im Verborgenen
Markus Wicki, ein Bauer und Köhler aus dem abgelegenen Romoos in der Schweiz, kämpft ebenfalls um den Erhalt dieser Tradition. In einem 4 Meter hohen Meiler stapelt er verschiedene Holzarten und zündet das Feuer an, welches er über zwei Wochen lang überwacht. Wicki und eine Handvoll seiner Kollegen sind die letzten ihrer Art, die das Handwerk der Holzkohleherstellung pflegen. Diese mühevolle Arbeit beschert ihm über die Hälfte seines Einkommens, obwohl die Nachfrage nach seiner handgefertigten Holzkohle, die sich durch große Hitze und besonderen Geschmack auszeichnet, kontinuierlich steigt. Dennoch ist der Nachwuchs in diesem Bereich rar, wie swissinfo.ch hervorhebt.
Mitte des 20. Jahrhunderts erlebte die Köhlerei einen dramatischen Rückgang, als die Industrie und elektronische Alternativen die traditionelle Holzkohleproduktion verdrängten. Doch dank innovativer Ansätze wie der Herstellung von Grillkohle erlebte das Handwerk ein Comeback. Während in der Schweiz jährlich etwa 10.000 Tonnen Holzkohle produziert werden, stammen nur 1 Prozent davon noch aus der Region Napf, wo Wicki tätig ist. Er ist sich der Herausforderungen bewusst, doch seine Leidenschaft für die Köhlerei macht ihn zu einem zentralen Akteur in der Wahrung dieses Handwerks.
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