Hamburgs kulturelle Infrastruktur erhält in den kommenden Jahren ein bedeutendes Update: Das international anerkannte Produktionszentrum Kampnagel wird nicht nur saniert, sondern auch denkmalgerecht erweitert. An dieser umfassenden Modernisierung, die in Zusammenarbeit mit dem preisgekrönten französischen Architekturbüro Lacaton & Vassal geplant wird, sind die Stadt Hamburg und die Verantwortlichen von Kampnagel stark beteiligt. Kampnagel, ursprünglich im 19. Jahrhundert als Eisenwerk gegründet, hat sich mittlerweile zu einer zentralen Anlaufstelle für zeitgenössische Kunst entwickelt und zieht pro Spielzeit bis zu 200.000 Besucherinnen und Besucher an.
„Kampnagel ist ein Juwel der Hamburger Kulturszene“, erklärt Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien. „Mit dieser Modernisierung stellen wir sicher, dass dieser Ort auch in Zukunft als Zentrum für Avantgarde-Kunst agieren kann. Der industrielle Charme wird erhalten bleiben, während wir neue, dringend benötigte Räume schaffen.“
Details zur Sanierung und Erweiterung
Die Sanierungspläne beinhalten nicht nur eine gründliche Renovierung der bestehenden Veranstaltungsräume und künstlerischen Einrichtungen, sondern auch den Bau von zwei neuen Gebäuden. Eine zentrale Neuheit ist eine Halle für Proben- und Werkstatträume, die in Kombination mit den bestehenden Hallen entsteht. Dies geschieht im Einklang mit dem Denkmalschutz und wird als Teil des industriellen Charakters der Anlage gesehen.
„Der Bau wird darüber hinaus ein Residenzgebäude beinhalten, das internationalen Künstlerinnen und Künstlern längere Aufenthalte ermöglicht. Dies ist entscheidend für die Stärkung der künstlerischen Programme“, fügt Amelie Deuflhard, Intendantin von Kampnagel, hinzu.
Das gesamte Vorhaben wird mit 60 Millionen Euro vom Bund unterstützt, während Hamburg den Rest der geschätzten Gesamtkosten von 168 Millionen Euro trägt. Baubeginn ist nach aktuellem Stand für September 2026 geplant, die Fertigstellung soll Anfang der 2030er Jahre stattfinden.
Mit dieser Sanierung wird nicht nur die räumliche Flexibilität erhöht, sondern auch die ökologischen Standards erheblich verbessert. Die Strategie umfasst die Erhaltung bestehender Strukturen und die Schaffung neuer, um den Energieverbrauch signifikant zu reduzieren, wie es bei den Plänen angestrebt wird, eine Einsparung von 70 % beim Wärmeverbrauch der Bestandsgebäude zu erreichen.
„Wir freuen uns auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit mit allen Beteiligten“, betont Jan Zunke, Geschäftsführer der Sprinkenhof GmbH, die das Projekt leitet. „Es ist von großer Bedeutung, dass Kampnagel ein Ort bleibt, der Räume für Begegnungen und kulturellen Austausch bietet.“
Für weitere Informationen und Details zu den geplanten Sanierungsmaßnahmen kann man sich an die Pressevertreter der Behörde für Kultur und Medien oder von Kampnagel wenden.