In den USA erleben viele Menschen nach dem Aufeinandertreffen mit massenhaften Singzikaden einen juckenden Hautausschlag, der nicht nur unangenehm ist, sondern auch auf einen weniger sichtbaren, aber lästigen Parasiten zurückzuführen ist.
Im Mittleren Westen der USA ist eine schier unglaubliche Naturerscheinung zu beobachten: Ein wahres Festival der Singzikaden, das alle paar Jahre stattfindet. In diesem Jahr hat das erstaunliche Zusammentreffen von zwei verschiedenen Brutgenerationen, die nur alle dreizehn bzw. siebzehn Jahre erscheinen, im Mai für Aufsehen gesorgt. Während die Zikaden mit ihrem ohrenbetäubenden Gesang die Nachbarschaft lautstark unterhalten, haben sie unweigerlich die Aufmerksamkeit auf einen weiteren gesundheitlichen Begleiter gelenkt: die Milbe namens Pyemotes herfsi.
Die Rolle der Milben und ihre Aggressivität
Diese kleinen Parasiten sind direkt mit den Zikaden verbunden, obwohl sie oft unbemerkt bleiben. Die Weibchen der Singzikade legen ihre Eier unter die Rinde der Bäume, was eine wahre Futterquelle für die Milben schafft. Diese profitieren enorm von den Überresten der Zikaden und sind darauf programmiert, sich exponentiell zu vermehren, wenn die Zikadenjahre ihren Höhepunkt erreichen. Ein Jahr mit einer großen Zikadenpopulation bedeutet für die Milben die perfekte Gelegenheit: Sie können hunderte von Nachkommen generieren und sich in einem kurzen Zeitraum massenhaft vermehren.
Die unmittelbarste und unangenehmste Folge des Zusammentreffens dieser zwei Arten zeigt sich jedoch bei den Menschen, die sich in der Nähe der Zikaden aufhalten. Berichten zufolge häufen sich die Fälle von Juckreiz, Hautausschlägen und Pusteln nach diesen massiven Zikadenschwärmen. Die Milben sind klein, oft weniger als einen halben Millimeter, wodurch sie für das menschliche Auge kaum sichtbar sind. Man merkt ihren Besuch erst, wenn die lästigen Symptome einsetzen.
Die gefährlichen Folgen von Milbenbissen
Obwohl die Milben keine Krankheiten übertragen, können ihre Bisse äußerst lästig und potenziell schädlich sein. Der Speichel der Milben enthält Enzyme, die eine lokale Entzündung hervorrufen und häufig allergische Reaktionen auslösen. Dies führt zu geschwollenem, rotem Gewebe, das besonders nachts unangenehm juckt, wenn die Bettwärme die Symptome noch verstärkt. Im Gegensatz zu einem Mückenstich können die juckenden Stellen bis zu zwei Wochen anhalten, wodurch der Schlaf der Betroffenen weiter gestört wird.
Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass Menschen, die stark betroffen sind, dazu neigen, die juckenden Stellen zu kratzen. Dies kann zu bakteriellen Infektionen führen, was in einigen Fällen eine Krankenhausaufnahme erforderlich macht. Berichten zufolge mussten einige Patienten wegen mehr als 100 Milbenbissen behandelt werden.
Ein weiteres besorgniserregendes Merkmal des Milbenbefalls ist die Tatsache, dass herkömmliche Schutzmittel gegen Milben und Insekten wenig bis gar nicht bei diesen kleinen Plagegeistern helfen. Die beste Prävention besteht darin, nach dem Aufenthalt im Freien die Kleidung zu wechseln, zu duschen und geeignete Cremes zu verwenden, um den Juckreiz zu mildern. Antiallergika können in schweren Fällen ebenfalls nützlich sein. Positiv zu vermerken ist, dass die Milben nicht in Innenräumen überleben, sodass das Risiko einer anhaltenden Exposition in geschlossenen Räumen minimal ist.
Die Geschichte dieser Plagegeister reicht einige Zeit zurück. Die parasitären Milben stammen ursprünglich aus Europa und wurden vermutlich mit Strohmattatzen zu Beginn des 20. Jahrhunderts in die USA eingeführt. Sie haben sich jedoch an eine Vielzahl von Nahrungsquellen angepasst, von Zikadenresten bis hin zu Käfern in Stroh oder Ungeziefer aus leerstehenden Vogelnestern.
In dieser Zeit des Zikadenhochs ist es wichtig, sich der Rolle bewusst zu sein, die diese winzigen Kreaturen im Zusammenhang mit den größeren Zikadenpopulationen spielen. Auch wenn sie klein und unsichtbar sind, können die Auswirkungen, die sie auf die menschliche Haut haben, spürbar und unangenehm sein.
Ein weiteres Problem sind die Grasmilben, die ebenfalls in diesen Sommermonaten eine Rolle spielen. Diese Larven warten auf vorbeilaufende Menschen, um ebenfalls ihre Bisse zu setzen. Sie sind ein weiteres Beispiel für die Vielzahl von Milben, die den Sommer für viele Menschen unangenehm gestalten können. Auch hier gilt: Juckreiz und Hautreaktionen sind an der Tagesordnung, wenngleich sie keine Krankheiten übertragen.
Die Plage von Milben und Zikaden zeigt, wie die Natur auch unliebsame Überraschungen parat hat. Es bleibt zu hoffen, dass sich diese Probleme in den kommenden Jahren bessern. In der Zwischenzeit sollten Menschen, die sich in betroffenen Regionen aufhalten, sich entsprechend wappnen und vorbeugende Maßnahmen ergreifen.
– NAG