In Kassel hat das Richtfest für den Hochbunker Agathof stattgefunden, das als Meilenstein für die Umwandlung dieses ehemaligen Schutzraumes in ein kulturelles Zentrum gilt. Oberbürgermeister Dr. Sven Schoeller äußerte, dass die Pläne ab Ende 2025 die Kulturfabrik Salzmann e.V. und den Klangkeller e.V. aufnehmen werden. Dies ist ein bedeutender Schritt in der Entwicklung des Stadtteils Bettenhausen, da das Projekt sowohl kulturelle Impulse als auch eine Aufwertung des umliegenden Bereichs verspricht.
Ursprünglich im Zweiten Weltkrieg erbaut, diente der Hochbunker als Schutzraum für die Bevölkerung während der Luftangriffe. Seine massive Bauweise, mit Wänden und Decken von bis zu 1,4 Metern, bot vielen Menschen Sicherheit. Nach der Zivilschutzzeit wurde der Bunker ab den 1980er Jahren zunehmend für kulturelle Zwecke genutzt, vor allem als Probenort für Bands.
Entwicklung des Projekts
Insgesamt nahmen rund 40 Personen am Richtfest teil, darunter Vertreter der ausführenden Firmen, Planer sowie Bürger aus der Umgebung. Stadtklimarätin Simone Fedderke hob hervor, dass die Nutzung von bereits vorhandenen Baumaterialien und die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Dach zentrale Elemente des nachhaltigen Bauens sind. „Das Steuerungsteam, bestehend aus dem Architekturbüro crep D sowie verschiedenen städtischen Ämtern, betrachtet dieses Projekt als Teil eines größeren städtebaulichen Puzzles“, erläuterte Fedderke weiter.
Die Renovierungsarbeiten begannen Ende 2021 mit dem Durchbruch von Öffnungen in die dicken Betonwände und dem Abtragen von Betondecken. Trotz Teilstillständen aufgrund der Baukrise, die durch den Ukraine-Konflikt verursacht wurde, sind die Rohbauarbeiten mittlerweile abgeschlossen. Der Innenausbau schreitet zügig voran, und das Lüftungsgerät für den neuen Veranstaltungssaal ist bereits installiert.
Der Bunker wird nicht nur Kulturangebote bereithalten, sondern auch als Ausgangspunkt einer Kulturachse in Bettenhausen dienen, die wichtige Einrichtungen wie das Hallenbad Ost und die Haferkakaofabrik miteinander verknüpfen wird. Die Umgestaltungspläne für den angrenzenden Spielplatz zu einem Mehrgenerationenplatz ab Oktober werden diesen ganzheitlichen Ansatz unterstützen.
Mit der künftigen Nutzung des Hochbunkers als kulturelle Einrichtung wird er eine zentrale Rolle im Rahmen der „Kulturkonzeption Kassel 2030“ einnehmen. Der Umbau wird dadurch nicht nur einen historischen Ort bewahren, sondern auch neuen Raum für Kunst und Kultur in Kassel schaffen.
Diese Transformation wird unter anderem auch durch Fördermittel des Europäischen Strukturfonds ermöglicht, was zeigt, wie wichtig die städtebauliche Entwicklung für die Stadt ist. Details zu diesem ambitionierten Projekt können auf www.kassel.de nachgelesen werden.