Das 20. Festival des deutschen Films hat ein neues Rekordergebnis erzielt und begeistert mit mehr als 125.000 Besuchern die Cineasten auf der Parkinsel in Ludwigshafen. Beginnend am 21. August zog das Ereignis Filmbegeisterte aus der gesamten Region an und gilt nun als eines der besucherstärksten Filmfestivals Deutschlands, nur hinter der renommierten Berlinale.
Festivalleiter Michael Kötz äußerte sich begeistert über den großen Ansturm und die positive Resonanz: Mit rund 123.000 verkauften Eintrittskarten und ausverkauften Abendvorstellungen war das Festival ein Highlight des Filmjahres. Insbesondere die Kombination aus toller Wetterlage und einem umfangreichen Programm mit 64 außergewöhnlichen Kino- und Fernsehfilmen sorgte für die hohe Besucherzahl.
Filmgespräche als Publikumsmagnet
Besondere Aufmerksamkeit erhielt auch die Reihe der Filmgespräche, bei denen Filmschaffende direkt mit dem Publikum in Kontakt traten. Kötz berichtete von etwa 17.000 Anwesenden in den 87 Diskussionsrunden, die fest machten, dass das Festival nicht nur ein Ort der Filmausstrahlung, sondern auch der Interaktion geworden ist.
Das Festival hat sich im Laufe der zwei Jahrzehnte zu einem wichtigen Treffpunkt innerhalb der deutschen Filmindustrie entwickelt. In diesem Jahr waren rund 100 Schauspieler sowie zahlreiche Regisseure, Drehbuchautoren und Produzenten vor Ort, die die Gelegenheit nutzten, sich auszutauschen. Es fühlte sich für viele wie ein großes Familientreffen an.
Breit gefächerte Besucherbasis
Die Beliebtheit des Festivals reicht weit über die Stadt Ludwigshafen hinaus. Umfragen belegen, dass auch viele Besucher aus der gesamten Pfalz sowie der angrenzenden Region Mannheim nach Ludwigshafen reisen, um die neuesten deutschen Filme zu erleben. Der Freundeskreis des Festivals, ein eingetragener Verein, verzeichnet in diesem Jahr rund 150 neue Mitglieder, die aktiv das Festival unterstützen.
Um den Besuchern auch über das Filmerlebnis hinaus ein angenehmes Erlebnis zu bieten, wurden in diesem Jahr mehr als 30.000 Pfälzer Weißweinschorlen, sieben Tonnen Kartoffel-Wedges und 13.500 Flammkuchen verkauft. Dies trägt nicht nur zur Atmosphäre bei, sondern stärkt auch die wirtschaftliche Basis des Festivals.
Die Festivalverantwortlichen scheinen sich somit keine Sorgen um die Finanzierung machen zu müssen. Für das Festival mit einem Budget von rund 2,8 Millionen Euro unterstützt das Land Rheinland-Pfalz und die Stadt Ludwigshafen mit etwa zehn Prozent der Kosten. Zudem trägt die regionale Wirtschaft mit weiteren 15 Prozent zur Finanzierung des Festivals bei.
Am Samstagabend wird beim Festival der Filmkunstpreis in drei Kategorien – bester Film, beste Regie und bestes Drehbuch – verliehen, und das Publikum hat die Möglichkeit, für den Rheingold-Publikumspreis zu stimmen. Den Abschluss bildet eine Preisverleihung für den besten Kinderfilm, bei der die Entscheidung von einer Kinderjury getroffen wird.
Die diesjährigen Preise für Schauspielkunst gingen an Liv Lisa Fries („Babylon Berlin“), Joachim Król („Preis der Freiheit“) und Christoph Maria Herbst („Contra“). Diese Auszeichnungen reflektieren die hohe Qualität des Filmschaffens in Deutschland und unterstreichen die Bedeutung des Festivals im kulturellen Kalender des Landes.
– NAG