Der Herbst kündigt sich an, und während die letzten Sonnenstrahlen des Sommers die Gärten noch in warmes Licht tauchen, ist es an der Zeit, über die richtige Pflege der eigenen grünen Oasen nachzudenken. Corinna Hölzel, Gartenexpertin beim BUND, hat einige wertvolle Tipps parat, die nicht nur die Schönheit des Gartens bewahren, sondern auch einen nachhaltigen Beitrag zur Artenvielfalt leisten. Die Übergangszeit zwischen Sommer und Winter ist entscheidend für die Gesundheit der Pflanzen und den Lebensraum vieler Tiere.
Es mag verlockend sein, den Garten aufzuräumen und das Laub wegzuräumen, aber Hölzel rät: „Lassen Sie vieles einfach stehen und liegen.“ Dies kann zunächst ungewohnt erscheinen, doch das Stehenlassen von verblühten Pflanzen und Stängeln hat einen positiven Effekt auf die Tierwelt. Diese Überreste bieten Insekten und kleinen Tieren Unterschlupf und Überwinterungsmöglichkeiten. Anstatt Laub zu entsorgen, sollte man es im Garten belassen, da es als wertvolles Material auf dem Kompost verwertet werden kann. Gleichzeitig bietet sich Laub als Mulch für Beete an, was die Bodenfeuchtigkeit erhält und den Boden schützt.
Herbstzeit: Die beste Pflanzzeit
Der Herbst ist auch ein hervorragender Zeitpunkt, um neue Pflanzen in den Garten zu setzen. „Heimische Wildstauden wie Flockenblumen und Astern sind eine optimale Wahl“, erklärt Hölzel. Diese Pflanzen ziehen nicht nur Insekten an, sondern bringen auch Farbe in den Garten. In Zeiten des Klimawandels ist eine rechtzeitige Pflanzung von Zwiebeln für Frühblüher wie Krokusse und Schneeglöckchen besonders wichtig, da sie im Frühjahr eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Hummelköniginnen darstellen.
Die Bepflanzung mit robusten Arten ist nicht nur schön anzusehen, sondern hilft auch, die heimische Biodiversität zu unterstützen. Um den Garten noch ökologischer zu gestalten, empfiehlt Hölzel, heimische Obstbäume und Beerensträucher zu pflanzen, die nicht nur die Ernte erhöhen, sondern auch den Lebensraum für zahlreiche Tiere verbessern.
Wertvoller Lebensraum statt Abfall
Was viele Gärtner oft übersehen, ist der Wert von Totholz und Schnittgut. Anstatt diese Abfälle zu verbrennen oder in die Biotonne zu werfen, sollte man sie sinnvoll im Garten einsetzen. „Eine Benjeshecke, bei der Äste bandartig übereinandergelegt werden, schafft einen ökologischen Lebensraum für viele Tierarten und bietet gleichzeitig Sichtschutz“, so Hölzel. Totholz und gelassene Sträucher bieten nicht nur Unterschlupf für Igel und andere Kleintiere, sie verbessern auch die Bodenstruktur, wenn sie zerkleinert als Mulch verwendet werden.
Die Vorgehensweise beim Schneiden von bereits angelegten Hecken ist ab dem 1. Oktober erlaubt. Hierbei sollte jedoch darauf geachtet werden, ob sich Tiere in den Sträuchern verstecken. Das Bewusstsein für die Bedürfnisse der Tierwelt gehört zu einem verantwortungsbewussten Gärtnerverhalten.
– NAG