Emma Hinzys Auszeit vom Profisport
Die Bahnrad-Weltmeisterin Emma Hinze zeigt, dass es in der Welt des Leistungssports nicht nur um Rekorde und Medaillen geht, sondern auch um die persönliche Gesundheit und das mentale Wohlbefinden. Nach ihrem beeindruckenden Weltrekord über 500 Meter fliegend mit einer Zeit von 27,063 Sekunden im Berliner Velodrom hat sich die 26-Jährige entschieden, eine längere Pause einzulegen und auf die bevorstehenden Welttitelkämpfe vom 16. bis 20. Oktober im dänischen Ballerup zu verzichten.
Der mentale Druck im Hochleistungssport
Hinzys Entscheidung, sich eine Auszeit zu nehmen, wird zunehmend auch in der Sportpsychologie diskutiert. Athleten sehen sich häufig einem enormen Druck ausgesetzt, nicht nur ihre eigenen Erwartungen zu erfüllen, sondern auch die ihrer Nation und der Öffentlichkeit. Im Fall von Hinze, die bei den Olympischen Spielen in Paris mit einer Bronzemedaille im Teamsprint und enttäuschenden Platzierungen in anderen Disziplinen abschloss, äußert sie: „Ich kann mir nichts vorwerfen. Trotzdem ist es schwierig, das Ergebnis zu akzeptieren.“ Dieser mentale Umgang mit Niederlagen und Druck ist ein wichtiger Aspekt, den viele Leistungssportler berücksichtigen müssen.
Ein Blick in die Zukunft
Hinzes Zukunft im Radsport bleibt ungewiss. Sie schließt ein Karriereende zwar aus, lässt jedoch offen, wie lange sie weiterhin aktiv sein wird. „Ich würde jetzt Los Angeles 2028 nicht ausschließen, aber vier Jahre ist schon eine lange Zeit,“ erklärt sie. Diese Unsicherheit bezieht sich nicht nur auf ihre persönliche Planung sondern spiegelt auch eine breitere Diskussion innerhalb des Sports wider: Wie können Athleten ihre Karrieren nachhaltig gestalten und gleichzeitig mit den hohen Anforderungen umgehen? Angesichts ihrer Erfolge, darunter vier WM-Titel im Teamsprint von 2020 bis 2023, ist klar, dass Hinze zu den stärksten Athletinnen weltweit gehört.
Erholungszeit an einem traumhaften Ort
Zusammen mit ihrem Trainer und Lebensgefährten Maximilian Levy verbringt Hinze ihre Auszeit auf den Malediven. Diese wertvolle Zeit wird es ihr ermöglichen, abzuschalten und neue Energie zu tanken, bevor sie über ihre nächsten Schritte im Sport nachdenkt. Der Fokus auf die eigene mentale Gesundheit könnte eine Inspiration für andere Athleten sein, die in ähnlichen Drucksituationen stehen.
Die Entscheidung von Emma Hinze, eine Pause einzulegen, steht nicht nur für ihre persönliche Belastung, sondern könnte auch einen Trend im Leistungssport widerspiegeln, bei dem das Wohlbefinden der Athleten in den Vordergrund rückt. Die Botschaft ist klar: Erfolge sind wichtig, doch die eigene Gesundheit sollte für jeden Sportler an erster Stelle stehen.
Sendung: rbb UM6, 17.08.2024
– NAG