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Alkohol in der Schwangerschaft: Eine Bedrohung für unser Nachwuchs!

Ein grausames Geheimnis: Jeden Tag werden in Deutschland über 12.000 Babys mit dem Fetalen Alkoholsyndrom geboren, schädliche Folgen von Alkohol in der Schwangerschaft, die eine ganze Generation in die Verzweiflung stürzt und unzählige Schicksale für immer verändert.

Im Kontext der Aufklärung über Gesundheitsrisiken während der Schwangerschaft wird häufig das Fetale Alkoholsyndrom (FAS) genannt, das als eine der häufigsten nicht-genetischen Beeinträchtigungen unter Neugeborenen in Deutschland gilt. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass einer von hundert Deutschen an dieser Entwicklungsstörung leidet, die durch den Konsum von Alkohol während der Schwangerschaft verursacht wird. Das Problem ist besonders akut, denn trotz des Wissens um die Risiken wird Alkohol häufig als unbedenklich angesehen

Das Risiko, mit dem fetalen Alkoholsyndrom geboren zu werden, betrifft schätzungsweise 12.000 Babys jährlich in Deutschland. Dies entspricht mehr als einem betroffenem Kind pro Stunde. Heike Kramer, die Vorsitzende der Ärztlichen Gesellschaft zur Gesundheitsförderung, betont, dass diese Zahl erschreckend hoch ist, insbesondere im Vergleich zu anderen angeborenen Behinderungen wie dem Down-Syndrom oder Spina bifida. Es wird darauf hingewiesen, dass auch der Genuss eines kleinsten Tropfen Alkohol gravierende Entwicklungen im Gehirn des ungeborenen Kindes stören kann, speziell die Strukturen des Stirnhirns, die für die Exekutivfunktionen verantwortlich sind.

Wesentliche Symptome und Verhaltensauffälligkeiten

Die Neugeborenen zeigen oft charakteristische körperliche Merkmale, wie schmale Augen und Lippen und ein Fehlen der zwei typischen Erhebungen zwischen Oberlippe und Nase. Hinzu kommt, dass viele Kinder mit FAS in der Schule Schwierigkeiten haben, was in Konzentrationsstörungen oder Lernbehinderungen resultiert. Sie können impulsiv sein, was in Konflikten mit dem Gesetz münden kann. Die Herausforderungen sind vielfältig, da sie manchmal keine äußeren Symptome aufweisen, die auf ihre Behinderung hinweisen.

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Die Leiterin einer Beratungsstelle in Pforzheim, Susanne Sommer, berichtet, dass 80 Prozent der betroffenen Kinder in Pflege- oder Adoptivfamilien leben. In vielen Fällen erfahren die Eltern erst spät von den Beeinträchtigungen, da die Symptome oft nicht sofort erkennbar sind. Das kann zu Fehldiagnosen führen, da die Anzeichen oft mit dem Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom (ADHS) verwechselt werden.

Herausforderungen in der Erziehung und Gesellschaft

Die Herausforderungen bei der Erziehung von betroffenen Kindern sind enorm. Kathleen Kunath vom FASD-Fachzentrum erklärt, dass die Erziehung spezifische Ansätze erfordert, die die besonderen Bedürfnisse und Einschränkungen von FASD-Betroffenen berücksichtigen. Wichtige Faktoren sind Geduld und die Vermeidung von Überforderung, da das Gehirn der Kinder oft wie ein Feuerwerk funktioniert, wobei sie sich nur auf einen Gedanken gleichzeitig konzentrieren können. Bilder und Gesten können besser im Gedächtnis bleiben als Worte.

Die Stigmatisierung von Schwangeren, die keinen Alkohol konsumieren, ist eine grundlegende Herausforderung. Viele Frauen sehen sich unberechtigt relativiert und denken, sie müssen sich erklären, wenn sie nicht an alkoholischen Feierlichkeiten teilnehmen. Ein weiterer zentraler Punkt der Debatte ist das fehlende Wissen über die Risiken von Alkohol in der Schwangerschaft, nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch unter Fachleuten.

Das Leid, das die Betroffenen und deren Familien erfahren, wird oft unterschätzt. Ein besonders prägnanter Satz von Kunath beschreibt das Empfinden vieler der Betroffenen: „Ich kam auf die Welt und sie war mir zu viel.“ Solche emotionalen Aussagen machen deutlich, dass die Auswirkungen des fetalen Alkoholsyndroms weit über die körperlichen Symptome hinausgehen.

Diese Debatte hat sowohl in Fachkreisen als auch in der Öffentlichkeit an Bedeutung gewonnen. Es gibt Bestrebungen, Aufklärungskampagnen zu starten, um das Bewusstsein für die Gefahren des Alkoholgenusses während der Schwangerschaft zu schärfen. Experten und Organisationen fordern eine intensivere Sensibilisierung, um FASD-Neugeborene und deren Angehörige besser zu unterstützen und die Zahl der betroffenen Kinder zu senken.

Für detailliertere Informationen zu diesem Thema, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.welt.de.

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