Westbahn investiert 70 Millionen Euro: Chinesische Züge für Wien!
Westbahn erweitert ihre Flotte um neue Züge aus China, Kritik an Zulassungsverfahren und steigende Verbindungen nach Wien.

Westbahn investiert 70 Millionen Euro: Chinesische Züge für Wien!
Die Westbahn hat ihre Flotte um vier neue Doppelstockzüge aus China erweitert, was eine bedeutende Investition von 70 Millionen Euro darstellt. Die Bestellung dieser Züge geht auf das Jahr 2019 zurück und umfasst eine interessante Mischung, da die Züge zur Hälfte aus chinesischen und zur anderen Hälfte aus europäischen Komponenten bestehen. Diese Entscheidung wird jedoch nicht nur begrüßt, sondern auch kritisch betrachtet.
Der Unternehmer und Gründer der Westbahn, Haselsteiner, äußerte sich besorgt über die langwierigen Zulassungsverfahren. Er bezeichnete die Wartezeit als „unzumutbar“. Während der Testphase legten die Züge insgesamt 300.000 Kilometer zurück, bevor sie nun in den Betrieb übergehen. Die neuen Garnituren sind für einen Zeitraum von zehn Jahren gemietet, wobei bereits eine Kaufoption besteht.
Platzangebot und Fahrpläne
Dank der neuen Züge wird das Platzangebot um 28 Prozent auf knapp 10.000 Sitzplätze steigen. Die täglichen Verbindungen von und nach Wien-Westbahnhof erhöhen sich von 60 auf 66, mit dem Ziel, einen Halbstundentakt ab Wien-Westbahnhof einzuführen. Jede neue Einheit bietet Platz für 536 Sitzplätze und kann über 1.250 Fahrgäste befördern. Die neuen Züge sind acht Meter länger als ihre Vorgänger und verbrauchen zudem bis zu 10% weniger Energie.
Die Ausstattung dieser Züge ist ebenfalls bemerkenswert: Sie umfassen verstellbare Sitze, Steckdosen an jedem Platz sowie kostenloses WLAN. Reisende können künftig den „Relax Check-in“ nutzen, der durch QR-Code-Scan oder NFC-Funktionen unterstützt wird. Auch die Gepäckablagen sind mit einer NFC-Schlossfunktion ausgestattet, um die Sicherheit der Gepäckstücke zu erhöhen.
Bedenken und Herausforderungen
Während die Westbahn an der Expansion arbeitet, äußert die Arbeiterkammer Bedenken bezüglich der eingesetzten CRRC-Züge und warnt vor möglichen Risiken für die heimische Bahnindustrie. Es gibt Forderungen an die EU-Kommission, die Zulassungskriterien genauer zu überprüfen. Der Vorschlag, Steuergelder an soziale und ökologische Standards zu knüpfen, gewinnt zunehmend an Bedeutung in den Debatten um Infrastrukturprojekte.
Diese Entwicklungen im Bahnsektor zeigen nicht nur die Fortschritte in der Mobilität, sondern beleuchten auch die Spannungen zwischen Innovation und den Anforderungen der heimischen Wirtschaft. Die Westbahn steht somit an einem entscheidenden Punkt, an dem sie einerseits das Ziel verfolgt, die Effizienz und den Komfort für ihre Fahrgäste zu erhöhen, während sie gleichzeitig die Herausforderungen und Bedenken weiterer Akteure im Sektor berücksichtigen muss.