In Deutschland wird seit 2022 ein umfassender Zensus durchgeführt, der Einblicke in die Bildung und berufliche Qualifikation der Bevölkerung bietet. Dabei zeigen die Daten klare Unterschiede zwischen städtischen und ländlichen Regionen, insbesondere in Bezug auf die Schulabschlüsse. Diese Informationen sind nicht nur statistisch wertvoll, sondern auch als Grundlage für zukünftige politische und wirtschaftliche Entscheidungen von Bedeutung.
Die Differenzierung bei den Schulabschlüssen wird besonders deutlich: In größeren Städten wie München und Ingolstadt haben viele Menschen das Abitur oder eine vergleichbare Hochschulreife erlangt. Laut den neuesten Daten besitzen in erwerbsfähigen Alter 57 Prozent der Münchener die Hochschulreife, während in ländlichen Landkreisen wie Neuburg-Schrobenhausen lediglich 22 Prozent diese Qualifikation erreichen.
Vergleich der Schulabschlüsse
Laut den Erhebungen haben ländliche Bezirke, im Gegensatz zu ihren urbanen Pendants, einen höheren Anteil an Haupt- und Realschulabschlüssen. Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen haben 41 Prozent der Bevölkerung einen Hauptschulabschluss, was anschaulich die Unterschiede zur Stadt München verdeutlicht, wo nur 17 Prozent diesen Abschluss erworben haben. Auch bei den Realschulabschlüssen zeigt sich ein ähnliches Muster: 31 Prozent in Neuburg-Schrobenhausen versus 20 Prozent in Erlangen, einer weiteren großen Stadt, wo der Anteil geringer ist als im bayerischen Durchschnitt von 27 Prozent.
In Ingolstadt liegt der Anteil an Hauptschulabschlüssen mit 31 Prozent nahe dem bayerischen Durchschnitt von 34 Prozent, während 25 Prozent der Bevölkerung einen Realschulabschluss haben, was fast dem Durchschnitt in Bayern entspricht. Bedauerlicherweise zeigt die Entwicklung bei den Abiturienten, dass der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen hier hinter dem Durchschnitt zurückbleibt.
Berufliche Qualifikationen und Fachkräftemangel
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Zensus ist die berufliche Qualifikation. Auf dem Ingolstädter Arbeitsmarkt haben rund ein Drittel der Erwerbstätigen einen Hochschulabschluss. Wenn Beamte und Selbstständige außen vor gelassen werden, liegt dieser Anteil immer noch bei etwa 25 Prozent der tariflich Beschäftigten. Dies zeigt, dass trotz eines wachsenden Anteils an höher qualifizierten Arbeitskräften, rund die Hälfte der Erwerbstätigen in Ingolstadt eine abgeschlossene Berufsausbildung besitzt.
Hierbei ist wichtig zu beachten, dass die Facharbeiter in Ingolstadt weiterhin einen hohen Stellenwert genießen. Jedoch stehen die Unternehmen vor der Herausforderung, dass zahlreiche Fachkräfte in den nächsten Jahren in Rente gehen. Dies führt zu einer akuten Fachkräfteengpass-Situation, die auf lange Sicht negative Konsequenzen für die Wirtschaft der Region haben könnte.
Die Ergebnisse des aktuellen Zensus sind auch im Vergleich zu den Daten des letzten Zensus vor elf Jahren bemerkenswert. Der Anteil der Beschäftigten mit Hochschulabschlüssen ist gestiegen, und es bleibt klar, dass obwohl der Anteil an Hochschulabsolventen wächst, die Bedeutung von Facharbeitern nicht vernachlässigt werden darf.
Für mehr Informationen und tiefergehende Analysen zu diesen Aspekten kann der vollständige Bericht auf www.augsburger-allgemeine.de eingesehen werden.