Hannover – Der Deutsche Kinderschutzbund (DKSB) schlägt Alarm: Die Probleme von Kindern werden in Deutschland als zu geringfügig erachtet. Anlässlich des Weltkindertages hat die Organisation eine umfassende Kampagne angekündigt, um darauf aufmerksam zu machen. Die Vorsitzende des Kinderschutzbundes Niedersachsen, Daniela Rump, äußerte sich besorgt über die Gefahren, die die Zukunft junger Menschen in Deutschland bedrohen. „Niemand scheint sich wirklich darum zu kümmern“, sagte sie in einer Mitteilung.
Ein zentrales Anliegen der Kampagne ist die alarmierende Situation in der Kindertagesbetreuung und im Bildungssystem. In Niedersachsen fehlen über 40.000 Kitaplätze, und ein Investitionsrückstand im Schulsystem beläuft sich auf Milliardenbeträge. Rump kritisierte, dass diese Missstände kaum Beachtung fänden, obwohl die Kinderarmut seit Jahren auf einem konstant hohen Niveau sei. Unter dem Motto „Wen kümmert’s?“ will die Kampagne, die im Internet und durch Plakate verbreitet wird, die Probleme in Kitas, Schulen und beim Kinderschutz ins Rampenlicht rücken.
Gesellschaftliche Verantwortung für Kinder
Rump betont, dass die Begleitung von Kindern beim Aufwachsen ein gesamtgesellschaftliches Projekt sei. Sie kritisiert jedoch, dass der Staat, die Verwaltung und die Politik diese Verantwortung nicht ausreichend wahrnehmen. „Die Interessen von Kindern und Jugendlichen müssen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene Priorität haben“, forderte sie.
Die Notwendigkeit, Kinder stärker in den Fokus der politischen Agenda zu rücken, wird von verschiedenen Organisationen geteilt. So hat sich auch die niedersächsische Diakonie den Forderungen des Kinderhilfswerks angeschlossen. Anlässlich des 70. Jahrestages des Weltkindertages wiesen sie darauf hin, dass ein gutes Aufwachsen von Kindern „eine Überlebensfrage in unserer alternden Gesellschaft“ sei. Dieser Appell verdeutlicht, wie wichtig es ist, dass Kinder die Unterstützung erhalten, die sie benötigen, um gesund und gedeihen zu können.
Die Kampagne des Kinderschutzbundes zielt darauf ab, eine gesamtgesellschaftliche Diskussion über die Situation von Kindern und Jugendlichen zu entfachen. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, wie die Gesellschaft die Lebensbedingungen junger Menschen verbessern kann. „Wir müssen jetzt handeln“, unterstrich Rump, „um sicherzustellen, dass unsere Kinder die Zukunft haben, die sie verdienen.“ Diese Forderung ist nicht nur ein Aufruf zur Aktion, sondern auch eine Mahnung, dass die Zukunft unserer Gesellschaft entscheidend von den Bedingungen abhängt, unter denen unsere Kinder heute leben.
Für weitere Informationen zu den Hintergründen und Details dieser wichtigen Initiative, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.volksstimme.de.