In einem bemerkenswerten Schritt hat der Personalrat der Stadtverwaltung Erfurt die Rückkehr von Mary-Ellen Witzmann abgelehnt, der ehemaligen Gleichstellungsbeauftragten des Theaters Erfurt. Diese Entscheidung folgt auf Witzmanns öffentlicher Anklage von Machtmissbrauch und sexuellen Übergriffen, die sie ohne Zustimmung ihrer Vorgesetzten äußerte. Ihre Kündigung war die Folge dieser Maßnahmen und wurde im vergangenen Jahr mit massiven Verstößen gegen Dienstvorschriften begründet.
Witzmann hatte sich gerichtlich gegen ihre fristlose Kündigung gewehrt und die Situation eskalierte weiter, als der Personalrat am Dienstag mit großer Mehrheit einen Vergleich ablehnte, der eine Rückkehr Witzmanns als Compliance-Beauftragte zur Stadtverwaltung vorsah. Dies schließt auch die Möglichkeit aus, dass sie wieder in ihre alte Position zurückkehren könnte.
Hintergrund der Entscheidung
Vor einem Jahr hatte der Personalrat der Stadtverwaltung der Kündigung Witzmanns zugestimmt, die im Kontext von Vorwürfen schwerwiegender Verfehlungen ausgesprochen wurde. Ellen Witzmann machte die Vorfälle öffentlich, was zu einer Welle der Entlassungen innerhalb der Theaterleitung führte. Sowohl der Generalintendant Guy Montavon als auch die Werkleiterin Angela Klepp-Pallas mussten aufgrund dieser Vorwürfe ihre Positionen räumen.
Laut Berichten von MDR Thüringen wurde ein angestrebter Vergleich zur Klärung der Situation nicht nur abgelehnt, sondern dies wirft auch die Frage auf, wie die rechtlichen Auseinandersetzungen um Witzmanns Kündigung und die damit verbundenen Vorwürfe weiter verlaufen. Dies deutet darauf hin, dass die Angelegenheit möglicherweise erneut vor ein Arbeitsgericht gebracht wird.
Auswirkungen auf die städtische Politik
Der neue Oberbürgermeister Erfurts, Andreas Horn von der CDU, hat während des Wahlkampfs versprochen, die Vorgänge rund um Witzmann zur Priorität seiner Amtszeit zu machen. Die Entscheidung des Personalrates könnte daher auch politische Konsequenzen nach sich ziehen, da sie im Widerspruch zu den Versprechen des amtierenden Oberbürgermeisters steht. Die kommenden Schritte im rechtlichen Rahmen werden mit großem Interesse verfolgt, nicht zuletzt angesichts des hohen öffentlichen Interesses und des angespannten Klimas in der Erfurter Verwaltung.
Die Anwälte von Witzmann, insbesondere Markus Golz, waren am Dienstag nicht erreichbar, da sie sich im Urlaub befinden. Ein Sprecher der Stadt wollte sich nicht zu den Beweggründen des Personalrates äußern und verwies auf die vereinbarte Vertraulichkeit.
Die Situation ist komplex und könnte weiterhin für Aufsehen sorgen, sowohl in Erfurt als auch darüber hinaus. Witzmanns Kampf um Gerechtigkeit und Recht ist ein Thema, das wahrscheinlich auch in der Zukunft von erheblichem Interesse bleiben wird.