Die Talsperre Weida, die seit über sieben Jahrzehnten in Betrieb ist, wird in den kommenden Jahren grundlegend saniert. Angekündigt wurde dieses Großprojekt von der Thüringer Fernwassergesellschaft, die in ihrem Zuständigkeitsbereich etwa 120 Talsperren verwaltet. Die geschätzten Kosten für die umfassende Renovierung belaufen sich auf rund 68 Millionen Euro.
Die Arbeiten an der Stauanlage im ostthüringischen Landkreis Greiz sollen nach den aktuellen Planungen drei bis vier Jahre in Anspruch nehmen. In diesem Zeitraum werden nahezu alle technischen Einrichtungen und Bauteile der Talsperre erneuert und an die neuesten Anforderungen angepasst.
Sanierungsbeginn und Bauablauf
Bereits in der kommenden Woche werden die Arbeiten beginnen, indem das Wasser schrittweise abgelassen wird. Im Gegensatz zum Entleeren einer Badewanne erfolgt dies in vier Etappen, die bis Anfang 2025 dauern sollen. Um den lebenden Organismen, insbesondere den Fledermäusen, die die Talsperre als Jagdgebiet nutzen, einen Rückzugsort zu bieten, bleibt ein Teil der Wasserfläche erhalten und wird durch kleine Dämme gesichert.
Um auch während der Sanierung den Hochwasserschutz in der Region sicherzustellen, wurde das Wasser in der nahegelegenen Talsperre Zeulenroda bereits vorsorglich um zwei Meter abgelassen. Diese Maßnahme schafft zusätzlichen Stauraum und garantiert, dass der Hochwasserschutz aufrechterhalten bleibt.
Die Talsperre Weida spielte lange Zeit eine wichtige Rolle in der Trinkwasserversorgung Ostthüringens, wurde jedoch seit 2012 von der neuen Talsperre Leibis-Lichte im Thüringer Schiefergebirge abgelöst. Zuvor wurde sogar über einen Rückbau der Anlage nachgedacht, doch die Entscheidung fiel letztlich zugunsten des Hochwasserschutzes und des Erhalts dieses technischen Denkmals.
Umfangreiche Maßnahmen zur Sanierung
Ab 2026 sollen dann die eigentlichen Sanierungsarbeiten an den Staubauwerken beginnen. Um diese Arbeiten von der Wasserseite aus durchzuführen, wird eine Baustraße in die leere Talsperre gelegt. Detaillierte Messungen und umfassende Untersuchungen der Bauwerke und Materialien sind dem Projekt bereits vorausgegangen.
Für die Bevölkerung wird ein Rundweg mit Informationspunkten sowie ein neuer Wanderparkplatz angelegt, um den Besuch der Talsperre Weida attraktiver zu gestalten. In diesem Kontext wird die Sanierung nicht nur als notwendige Instandsetzung betrachtet, sondern auch als eine Möglichkeit, den Tourismus in der Region zu fördern.
Die Sanierung der Talsperre Weida ist Teil eines größeren Projektes der Thüringer Fernwasserversorgung, zu dem auch Überholungen weiterer Strauchanlagen wie dem Rückhaltebecken Straußfurt und der Talsperre Schönbrunn gehören.
Mehr Details zu diesem Thema sind in einem umfassenden Bericht auf www.merkur.de nachzulesen.