ErfurtKriminalität und Justiz

Neun Jahre Haft für Feuerteufel: Urteil nach rechtsextremen Krawallen

Ein 27-jähriger Mann wurde in Sheffield zu neun Jahren Haft verurteilt, weil er während der rechtsextremen Krawalle am 4. August in Manvers ein Feuer vor einem Hotel mit Asylbewerbern gelegt hatte, was die bislang längste Strafe für diese Ausschreitungen darstellt und auf die wachsende Gewalt gegen Minderheiten in Großbritannien hinweist.

Sheffield (dpa) – In einem bedeutsamen Urteil im Vereinigten Königreich wurde ein 27-jähriger Mann zu neun Jahren Haft verurteilt, nachdem er während gewalttätiger rechtsextremer Auseinandersetzungen ein Feuer vor einem Hotel mit Asylbewerbern gelegt hatte. Diese Strafe markiert die längste Haftstrafe, die bisher im Zusammenhang mit diesen Ausschreitungen verhängt wurde, wie die britische Nachrichtenagentur PA berichtet.

Der schwerwiegende Vorfall ereignete sich am 4. August in Manvers, einer Stadt im Nordwesten Englands. Ein aufgebrachter Mob griff das Hotel an, in dem mehr als 200 Asylbewerber untergebracht waren. Die Situation eskalierte, als der Angeklagte einen Müllcontainer in Brand setzte, um das Feuer weiter zu schüren, während die Hotelmitarbeiter um ihr Leben fürchteten und sich in einem Panikraum verbarrikadierten.

Hintergrund der Gewalttaten

Diese Gewaltwelle, die sich durch mehrere britische Städte zog, war nicht ohne Vorwissen entstanden. Die Ausschreitungen wurden durch eine Messerattacke in Southport ausgelöst, bei der tragischerweise drei Mädchen ums Leben kamen. In sozialen Netzwerken brach eine Welle von Fehlinformationen aus, die fälschlicherweise behauptete, der Täter sei ein muslimischer Migrant. Diese Gerüchte schürten die Spannungen und führten zu den rechtsextremen Gewalttaten, die eine Koordinierung von Hooligans und militanten Gruppen umfassten.

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Insgesamt wurden mehr als 200 Menschen in Verbindung mit den Ausschreitungen vor Gericht gestellt, und in den meisten Fällen wurde eine Haftstrafe verhängt. Die Polizei berichtete von Dutzenden Verletzten unter den Beamten, ebenso von brennenden Fahrzeugen und geplünderten Geschäften während der gewalttätigen Zusammenstöße.

Der Richter am Sheffield Crown Court bemerkte, dass dieser Fall „einer der schwersten“ in der aktuellen Welle von rechtsextremen Gewalttaten sei. Die Gewalt und die dadurch ausgelösten Ängste sind ein ernstzunehmendes Signal für die Gesellschaft über die Gefahren, die von extremistischen Gruppen ausgehen können.

Während dieser Vorfall in Manvers zu einer größeren Diskussion über die Herausforderungen im Umgang mit Extremismus und der Sicherheit in der Gesellschaft geführt hat, bleibt die Frage im Raum, wie zukünftige Vorfälle dieser Art verhindert werden können. Die Verurteilung des 27-Jährigen ist ein Schritt, um zu zeigen, dass solche aggressiven und diskriminierenden Handlungen nicht toleriert werden und die Täter entsprechend zur Rechenschaft gezogen werden.

– NAG

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