In Erfurt begannen Schülerinnen und Schüler, in einem praktischen Rahmen ihre Stimme zu erheben. Am vergangenen Mittwoch, dem 28. August, fand trotz der noch bevorstehenden Thüringer Landtagswahl bereits eine Probeabstimmung an der Otto-Lilienthal-Schule im Erfurter Stadtteil Rieth statt. Hier durften die Schüler der 9., 10. und 11. Klassen ihr Wahlrecht testen, bei dem es nicht nur um erste Erfahrungen mit der Demokratie geht, sondern auch um ein besseres Verständnis für die Wahlprozesse in Deutschland.
Insgesamt beteiligten sich 27 Schulen in Erfurt an diesem Vorhaben, das von einem Berliner Verein, der Juniorwahl organisiert wird. Die Initiative hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Bewusstsein für politische Beteiligung zu fördern. Hierbei erhalten Schulen nicht nur Lehrmaterial, sondern auch die komplette Ausstattung eines wahrscheinlichen Wahllokals, inklusive Wahlkabinen und versiegelten Wahlurnen. Dies schafft eine authentische Atmosphäre und lässt die Schülerinnen und Schüler einen realistischen Einblick in den Ablauf einer Wahl bekommen.
Praktische Demokratieerfahrung für die Schüler
Die Bedeutung solcher Projekte zeigt sich besonders im Sozialkundeunterricht, wo die theoretischen Grundlagen zum Wählen behandelt werden. Von der Erststimme zur Zweitstimme, wieder bis hin zur Frage, was passiert, wenn man gar nicht wählen möchte – durch die Juniorwahl werden diese Themen auf eine verständliche und erlebbare Weise vermittelt. Auch die Schulen mit Berufsschulklassen nehmen teil. Hier wählen landesweit viele Erstwähler, die 18 Jahre oder älter sind. Es ist wichtig, dass ihre Stimme unbefangen bleibt, was die Ergebnisse sicher und unangefochten macht.
Im Rahmen dieser Initiative erlebten auch die Schülerinnen und Schüler der Otto-Lilienthal-Schule, dass der Wahlgang eine wichtige Teilhabe an der Gesellschaft darstellt. Die Ergebnisse der Probe wahl wurden noch am selben Tag ausgezählt. Doch während die Spannung unter den Teilnehmern stieg, müssen sie sich noch bis zum 1. September gedulden, wenn die endgültigen Ergebnisse nach Schließung der echten Wahllokale verkündet werden.
Zwischen Ergebnis und Realität: U18-Wahl bringt neue Erkenntnisse
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die U18-Wahl, die jüngst von dem Bundesjugendring organisiert wurde. Diese Wahl richtete sich speziell an Kinder und Jugendliche, um ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre politischen Präferenzen zu äußern. In ganz Thüringen waren rund 2000 junge Wähler aktiv, und in Erfurt nahmen sieben Einrichtungen an der Wahl teil. Die Resultate dieser Wahl zeigen, dass die AfD mit gut 37 Prozent bei den Jugendlichen eine klare Mehrheit erreichte. Auch wenn diese Ergebnisse nicht repräsentativ sind, verdeutlichen sie die politischen Neigungen und das wachsende Interesse der jungen Generation an politischen Themen.
Erfurt steht also nicht nur im Zeichen der bevorstehenden Landtagswahl, sondern hat mit diesen zweiten Wahlgängen in Schulen auch das Ziel, die Bürger von morgen zu informieren und zu motivieren, an demokratischen Prozessen teilzuhaben. Die diplomatische Schulung in Sachen Wahlen und Engagement ist einheitlich wichtig und kann gerade in der heutigen Zeit der politischen Unsicherheiten nicht oft genug betont werden. Bildung und praktische Erfahrung sind die Schlüssel, um eine informierte Wählerschaft zu erziehen.
Auf diese Weise wird bei den Schülern ein starkes Bewusstsein für das Wählen und für die Demokratie gefördert. Solche Initiativen helfen, ihre Meinung zu bilden, Engagement zu zeigen und sich in ihrer eigenen Zukunft aktiv einzubringen.
– NAG