Im September steht ein besonderes Ereignis an: der Tag des offenen Denkmals, der in Deutschland seit 1993 gefeiert wird und am zweiten Sonntag im Monat stattfindet. In diesem Jahr haben wir die Gelegenheit, die beeindruckenden Räumlichkeiten der Leopoldina zu erkunden, die eine bedeutende Rolle in der deutschen Wissenschaftsgeschichte spielt. Dieses Ereignis bietet eine wunderbare Möglichkeit, das reiche kulturelle Erbe des Landes und die besondere Architektur der Leopoldina zu würdigen.
Die Leopoldina, die seit 2008 als Nationale Akademie der Wissenschaften fungiert, hat ihren Hauptsitz in einem historischen Gebäude, das zunächst im Jahr 1792 von der Freimaurerloge „Zu den drei Degen“ erbaut wurde. Nach Jahren des Leerstands erwarb die Akademie das alte Logenhaus im Jahr 2009 und sanierte es denkmalgerecht, sodass es 2012 wieder eröffnet werden konnte. Bei einem Besuch in der Leopoldina können die Gäste die Spuren verschiedenster Baustile entdecken, die im Laufe der Jahrhunderte hinzugefügt wurden.
Führungen und besondere Einblicke
Das Programm zum Tag des offenen Denkmals in der Leopoldina umfasst geführte Rundgänge zu jeder vollen Stunde. Die Besucher haben die Möglichkeit, durch zentrale Räume wie den Vortragssaal, das Präsidiumszimmer, die Präsidentengalerie und den Festsaal zu schlendern und dabei mehr über die spannende Geschichte des Hauses zu erfahren. Zudem wird um 11 Uhr eine exklusive Führung durch das historische Bibliotheksgebäude an der August-Bebel-Straße 50a angeboten. Hier können bis zu 20 Personen an einer Besichtigung teilnehmen, weshalb eine Voranmeldung erforderlich ist.
Besonders hervorzuheben ist die 3D-Visualisierung eines historischen Freimaurer-Ritualraums aus dem Jahr 1906, die online verfügbar ist. Diese digitale Tour ermöglicht es den Interessierten, die kunstvoll gestalteten Wände und Decken dieses Raums virtuell zu erkunden und mehr über seine Nutzungsgeschichte zu erfahren. Das Angebot ist eine gelungene Verbindung von traditioneller Architektur und modernen Technologien, die den Zugang zu historischem Wissen erleichtert.
Kulturelles Erbe und Wissenschaft
Der Tag des offenen Denkmals hat nicht nur die Aufgabe, die Öffentlichkeit für Denkmalpflege und kulturelles Erbe zu sensibilisieren, sondern fördert auch das Bewusstsein für die wichtige Rolle der Wissenschaft in der Gesellschaft. Die Leopoldina als unabhängige Akademie berät seit ihrer Gründung im Jahr 1652 politische Entscheidungsträger und vertritt die deutsche Wissenschaft auf internationaler Ebene, unter anderem bei den G7- und G20-Gipfeln. Die Akademie, die über 1.700 Mitglieder aus mehr als 30 Ländern umfasst, vereint Fachwissen aus nahezu allen Forschungsbereichen und zeigt so die Vielfalt der wissenschaftlichen Erkenntnisse.
Im Rahmen des diesjährigen Themas „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ wird die Bedeutung, die Denkmale für unsere Gemeinschaft und unser kulturelles Verständnis haben, erneut in den Vordergrund gerückt. Die Besucher sind eingeladen, nicht nur die Räume der Leopoldina kennenzulernen, sondern auch über die Bedeutung der erhaltenen Architektur nachzudenken und die Geschichten, die diese Gebäude erzählen, zu entdecken.
Die Leopoldina und ihr faszinierendes Erbe sind nicht nur ein Augenschmaus für Geschichtsliebhaber, sondern auch ein bedeutender Bestandteil der wissenschaftlichen Landschaft in Deutschland. Die Akademie bleibt dem Gemeinwohl verpflichtet und inspiriert dazu, sich intensiv mit der Welt des Wissens und ihrer historischen Wurzeln auseinanderzusetzen.
Für weitere Informationen über den Tag des offenen Denkmals und um an den Führungen teilzunehmen, können Interessierte die Webseite der Leopoldina besuchen oder sich direkt an die Akademie wenden.
Kontaktinformationen sind wie folgt: Dr. Danny Weber, Leiter der Abteilung Archiv und Bibliothek, Tel.: +49 (0)345 472 39-120, E-Mail: danny.weber[at]leopoldina.org. Folgen Sie der Leopoldina zudem auf X unter www.twitter.com/leopoldina. Diese Plattform bietet aktuelle Neuigkeiten und Einblicke in die vielfältigen Aktivitäten der Akademie.
– NAG