Die Realisierung der Stromtrasse Suedlink zieht sich länger als ursprünglich geplant. Betrachtet man die Vergangenheit, so war der Abschluss der Nord-Süd-Verbindung bereits für das Jahr 2022 angedacht. Dieser Termin zog sich dann auf das Jahr 2026, und nun wird sogar mit einem Inbetriebnahmedatum Ende 2028 gerechnet. Die Verantwortlichkeit ist dabei klar geregelt: Das Unternehmen Tennet übernimmt die Aufgaben im Norden, während TransnetBW für Mittel- und Süddeutschland zuständig ist.
Die Verzögerungen sind hauptsächlich auf langwierige Planungs- und Genehmigungsverfahren zurückzuführen. Besonders herausfordernd ist es, die Stromkabel durch Privatgrundstücke und landwirtschaftliche Flächen zu verlegen. Außerdem erfordert der Bau der Leitungen erhebliche bautechnische Maßnahmen. Diese Leitungen werden unter Flüssen, Autobahnen und anderen Infrastrukturen verlegt, was die Bauarbeiten komplizierter macht. Ein weitere Schwierigkeit: Ein einziger Meter des Kabels bringt ein Gewicht von etwa 42 Kilogramm auf die Waage. Aus diesem Grund müssen einige Straßen, auf denen die Kabel transportiert werden, verstärkt werden.
Vor- und Nachteile von Suedlink
Die Verlegung von Erdkabeln bietet im Vergleich zu herkömmlichen Strommasten den Vorteil, dass das Landschaftsbild weniger stark beeinträchtigt wird. Darüber hinaus wird Suedlink Gleichstrom transportieren, was energetisch effizienter ist: Es geht dabei weniger Energie verloren, im Gegensatz zum Transport von Wechselstrom. Die Konverter an den Endpunkten dieser Trasse sind dafür verantwortlich, den Gleichstrom wieder in Wechselstrom umzuwandeln. Allerdings sind sowohl die Nutzung von Erdkabeln als auch die Entscheidung für Gleichstrom die kostenintensivere Option.
In der Diskussion über die Auswirkungen auf die Strompreise bei den Verbrauchern gibt es noch Unklarheiten. Es ist jedoch zu erwarten, dass die Projektkosten über Jahre hinweg auf die Netzentgelte umgelegt werden, was letztendlich auch die Verbraucher trifft. Im besten Fall wird die neue Trasse dazu beitragen, Engpässe in der Stromversorgung zu vermeiden, wodurch unnötige Mehrkosten gespart werden können. Das bedeutet, dass der Bedarf an zukaufendem Strom oder das Hochfahren zusätzlicher Kraftwerke nicht notwendig sein könnte, was die Haushalte langfristig entlastet.
Kritik und Bedenken
Trotz der potenziellen Vorteile hat das wesentliche Großprojekt nicht nur Befürworter. Verschiedene Bürgerinitiativen und Aktionsbündnisse haben immer wieder Bedenken hinsichtlich der negativen Auswirkungen auf die Landwirtschaft und die Umwelt geäußert. Auch die bayerische Landesregierung hat scharfe Kritik geübt und die Herausforderungen, die mit dem Bau verbunden sind, hervorgehoben. Dennoch argumentieren Energieexperten, dass der Ausbau des Stromnetzes ein notwendiger Schritt in der Energiewende ist.
Für eine umfassendere Übersicht über die Hintergründe und Einzelheiten dieses komplexen Projekts bietet der Bericht auf www.kurier.de wertvolle Informationen.