In Deutschland wird die öffentliche Wahl zum Vogel des Jahres 2024 durchgeführt, und auf der Liste der Bewerber stehen fünf faszinierende Vogelarten. Der bayerische Naturschutzverband LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) und der NABU (Naturschutzbund Deutschland) laden alle Naturfreunde ein, sich an diesem wichtigen Prozess zu beteiligen. Die Wahl ist eine Gelegenheit, einen Vogel auszuwählen, der nicht nur beliebt ist, sondern auch als Botschafter für wichtige Naturschutzthemen fungiert.
Die fünf Kandidaten im Überblick
Zu den diesjährigen Kandidaten gehören der Hausrotschwanz, der Kranich, der Schwarzspecht, der Schwarzstorch und die Waldohreule. Jeder dieser Vögel hat sein eigenes einzigartiges Profil und trägt dazu bei, auf verschiedene ökologischen Herausforderungen aufmerksam zu machen.
Der Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros) fällt durch seinen frühen Gesang auf, der bereits beim ersten Licht des Morgens ertönt. Als Insektenfresser leidet dieser zierliche Vogel zunehmend unter dem Rückgang der Insektenpopulationen, die durch intensive landwirtschaftliche Praktiken verursacht werden. Besonders betroffen sind auch die Gebäudebrüter, da immer weniger Nistplätze verfügbar sind. Sein Wahlspruch: „Mut zur Lücke!“ symbolisiert den Herausforderungen, mit denen er konfrontiert ist.
Eine der spektakulärsten Vogelarten, die sich zur Wahl stellt, ist der Kranich (Grus grus). Mit seiner imposanten Körpergröße von bis zu 116 Zentimetern und den eleganten Balztänzen zieht der Kranich viele Bewunderer an. Da er auf Feuchtgebiete angewiesen ist, um sich auszuruhen und zu brüten, lautet sein Wahlspruch: „Nasse Füße fürs Klima!“
Schwarzspecht (Dryocopus martius), ein beeindruckender Vogel, der Mischwälder mit altem Baumbestand bevorzugt, tritt mit dem Motto „Trommeln für Vielfalt!“ an. Seine Bedeutung für das Ökosystem ist groß, denn die Bruthöhlen, die er in Bäumen erzeugt, werden von zahlreichen anderen Arten als Wohnraum genutzt.
Der scheue Schwarzstorch (Ciconia nigra), bekannt für seine zurückhaltende Natur, kämpft um „Freiheit für die Flüsse!“ und spielt eine wichtige Rolle im Lebensraum der Auen und Wälder. Im Gegensatz zu seinem weißen Namensvetter meidet er stark kultivierte Gebiete und ist somit seltener zu sehen.
Zuletzt ist die Waldohreule (Asio otus) zu erwähnen, die mit ihrem Wahlspruch „Ohren auf: Natur an!“ für die Bedeutung der nächtlichen Natur steht. Sie ist dafür bekannt, geräuschlos durch die Lüfte zu gleiten und sich im dichten Geäst zu verstecken. Ihre Fähigkeit, das Ökosystem zu kontrollieren, indem sie Mäuse jagt, macht sie zu einem weiteren bedeutenden Kandidaten für die Wahl.
Die Stimmabgabe findet online unter www.vogeldesjahres.de statt und ist noch bis zum 11. Oktober um 11 Uhr möglich. Am gleichen Tag wird der Gewinner bekannt gegeben, der als Symbol für die Schutzbedürftigkeit der Natur fungieren wird.
– NAG