Kassel – Für viele Menschen ist das Wort „Testament“ mit traurigen Gedanken verbunden. Doch es verbirgt eine Chance, die über den Tod hinausreicht: Durch ein Testament können Angehörige in Sicherheit leben und man hat die Möglichkeit, auch nach dem eigenen Ableben Gutes zu tun. Dieser Gedanke steht im Mittelpunkt des „Internationalen Tags des Testaments“, der seit 2011 am 13. September gefeiert wird. Die Initiative von gemeinnützigen Organisationen hat das Ziel, das Bewusstsein für diese Form der Nachsorge zu schärfen und Engagement für wohltätige Zwecke zu fördern.
Eine solche Organisation ist der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., die im Auftrag der Bundesregierung tätig ist. Ihr Fokus liegt auf der Suche nach vermissten Kriegsopfern sowie der Pflege ihrer Gräber. Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs vor 25 Jahren hat der Volksbund aktive Arbeit in Osteuropa geleistet und zahlreiche Schicksale aufgeklärt. Diese Bemühungen haben viele Menschen dazu bewogen, sich intensiver mit Themen wie Testament, Vermächtnis und Vorsorge zu beschäftigen.
Erbschaftsmarketing und Aufklärung
In Reaktion auf die gesteigerte Nachfrage nach Informationen hat der Volksbund gemeinsam mit Experten, wie Anwälten und Notaren, ein Beratungsangebot entwickelt, das als „Erbschaftsmarketing“ bekannt wurde. Hierzu gehören kostenlose Präsenzvorträge, die in der Vergangenheit eine hohe Resonanz fanden. Nach einer zwangsläufigen Pause durch die Corona-Pandemie sind diese Veranstaltungen nun wieder live verfügbar und wurden zudem um ein digitales Format namens „Vorsorge-TV“ ergänzt, welches bereits über 100 informative Vorträge beinhaltet.
Ein zentrales Anliegen des Volksbundes ist es, die Menschen darüber aufzuklären, dass die gesetzliche Erbfolge nicht immer die beste Lösung ist. Der Erbrechtsanwalt Jan Bittler betont in einem Gespräch, dass es oft zu familiären Konflikten kommen kann, wenn keine individuellen Regelungen getroffen werden. Ein Testament sollte daher ernsthaft in Erwägung gezogen werden.
Die Rolle des Volksbundes
Die Gründung des Volksbundes im Jahr 1919 hat eine lange Tradition im sozialen und humanitären Engagement. Jährlich kommen rund 38.000 junge Menschen in den Genuss der Bildungsressourcen und Programme, die der Volksbund anbietet. Diese Projekte sind oft nur durch Spenden und Nachlässe möglich, weshalb die Förderung des Testierens und das Bewusstsein für die aktive Gestaltung des eigenen Nachlasses von erheblicher Bedeutung sind.
So zeigt sich, dass ein Testament weit mehr ist, als nur ein Dokument. Es kann als Werkzeug dienen, um nach dem eigenen Tod einen positiven Einfluss auf die Welt zu hinterlassen und die eigenen Werte weiterzugeben. Laut Informationen von www.presseportal.de vermittelt der Volksbund durch seine Aufklärungsarbeit, dass jeder von uns die Möglichkeit hat, auch über den Tod hinaus Gutes zu bewirken.