Die Bedeutung von Biomasse in der Klimadebatte
Inmitten der anhaltenden Diskussion über die Rolle von erneuerbaren Energien in der Klimapolitik hat das Wirtschafts- und Klimaschutzministerium (BMWK) einen klaren Standpunkt bezogen. Nachdem Berichte über eine mögliche CO2-Abgabe auf Holzenergie im Umlauf waren, stellte eine Sprecherin des Ministeriums unmissverständlich klar: „Es ist keine CO2-Abgabe auf Holz geplant. Diese wird es nicht geben.“ Diese Stellungnahme folgt einem Artikel in der „Welt am Sonntag“, der sich mit den Inhalten eines Entwurfs zur Nationalen Biomassestrategie beschäftigte.
Hintergrund der Biomassestrategie
Laut der Sprecherin laufen derzeit Beratungen zwischen dem BMWK und weiteren Ministerien, darunter das Bundeslandwirtschaftsministerium und das Bundesumweltministerium, um die Nationale Biomassestrategie zu entwickeln. Die Strategie hat zum Ziel, die energetische Nutzung von Biomasse, insbesondere von Holz, angemessen zu bewerten und gegebenenfalls in die europäische Klimapolitik einzuordnen.
Kritik an der Neubewertung von Holzenergie
Ein weiterer Punkt der Diskussion ist die Einstufung von Holzenergie durch das Umweltbundesamt (UBA) als klimaschädlich. Das UBA hat den CO2-Rechner auf seiner Webseite aktualisiert, wodurch die Emissionen von einer Tonne verbranntem Holz nun auf 1,77 Tonnen CO2 angehoben wurden. Bislang galt Holz als klimaneutral. FDP-Fraktionsvize Lukas Köhler äußerte scharfe Kritik an dieser Neubewertung: „Holz ist und bleibt in seiner Gesamtbilanz ein klimaneutraler Brennstoff. Das haben wir unmissverständlich im Gebäudeenergiegesetz festgelegt.“
Der Entwurf zur Biomassestrategie
Der besagte Entwurf, auf den sich die Berichterstattung stützt, sieht vor, bis 2025 ein Konzept zur Anwendung eines CO2-Faktors für die energetische Nutzung holzartiger Biomasse zu entwickeln. Dies könnte weitreichende Auswirkungen auf die Verwendung von Holz als Energiequelle haben und die öffentliche Diskussion über die klimatische Wirkung dieser Ressource neu anheizen. Die Verwendung von Holz in der Energieproduktion könnte damit deutlicher als zuvor in das klimatische Gesamtkalkül einfließen.
Fazit und Ausblick
Die Debatte um die CO2-Bewertung von Holz zeigt, wie schwierig es ist, die wachsenden Anforderungen an Klimaschutz und Energieversorgung miteinander zu vereinen. Die Bundesregierung steht vor der Herausforderung, eine ausgewogene Strategie zu entwickeln, die sowohl den Anspruch auf Klimaneutralität als auch die wirtschaftlichen Interessen berücksichtigt. Es bleibt abzuwarten, wie die Diskurse innerhalb der Regierung weiter verlaufen und ob Holz als erneuerbare Energiequelle in Zukunft anders bewertet wird.
– NAG