Der FC Schalke 04 steckt tief in einer sportlichen Krise. Nach einem enttäuschenden Auftakt in die Saison wächst der Druck auf Trainer Karel Geraerts kontinuierlich. Trotz einem klaren Bekenntnis des Sportdirektors Marc Wilmots zu Geraerts, ist die Luft für den Coach nach dem bevorstehenden Heimspiel gegen Darmstadt 98 sehr dünn. Schalkes jüngste Niederlage, ein 0:2 beim Karlsruher SC, lässt wenig Raum für Optimismus.
„Ich will nur eins sagen: Es gibt keine Trainerdiskussion“, betonte Wilmots nach der dritten Niederlage in fünf Saisonspielen. In seiner Überzeugung, an Geraerts festhalten zu wollen, könnte sich jedoch das Blatt wenden, sollten die Ergebnisse auch weiterhin ausbleiben. Auf die Frage, wie es weitergeht, bleibt Wilmots völlige Klarheit schuldig. Er sieht keine Zweifel an der Arbeit des Trainers, während die Situation on-field dramatisch bleibt. Schalke steht mit nur vier Punkten auf dem Konto weit hinter den eigenen Ansprüchen zurück.
Unterschiedliche Meinungen im Management
Die Trainerfrage bei Schalke steht in einem Spannungsfeld zwischen verschiedenen Meinungen innerhalb des Vereins. Während Wilmots auf Geraerts setzt, hat der Kaderplaner Ben Manga eine kritische Haltung gegenüber dem Trainer. Mangas Rückkehr aus dem Urlaub wird entscheidend sein, denn sein Einfluss könnte das Schicksal von Geraerts maßgeblich beeinflussen. Schalkes Defensive präsentierte sich in den letzten Spielen außerordentlich schwach, besonders am Freitagabend, als der erste Gegentreffer in der Nachspielzeit fiel und von Geraerts als „peinlich“ bewertet wurde.
„Ein Spieler gegen vier Verteidiger, das war, wie sagt man, ein Erwachsener gegen Jugendspieler“, wetterte der Trainer nach dem misslungenen Defensivauftritt. Die Neuverpflichtungen Felipe Sanchez, Martin Wasinski und Adrian Gantenbein werden zum Politikum, da Manga, der die entscheidenden Transfers überwachte, mutmaßte, dass Geraerts nicht genügend auf seine Spieler setzen würde. Ironischerweise stellte Geraerts im Spiel gegen Karlsruhe gleich sechs Spieler auf, die während Mangas Amtszeit geholt wurden – ein Schritt, der als riskant angesehen wird.
Der Druck steigt
Die aktuelle Situation ist für alle Beteiligten angespannt. Die Unruhe im Team ist spürbar, und Geraerts selbst äußerte nach der Partie das Gefühl von Unsicherheit. Sollten die Schalker auch gegen Darmstadt und anschließend gegen Aufsteiger Preußen Münster weiterhin keinen Punkt gewinnen, könnte es schnell zu einer grundlegenden Neuausrichtung im Trainerteam kommen. Die Entscheidungsträger stehen unter einem enormen Druck, der durch die sportlichen Misserfolge noch verstärkt wird.
Ob die einstigen Glanzzeiten des Klubs zurückkehren werden, ist nach den letzten Entwicklungen fraglich. Ein Sieg gegen Darmstadt könnte die Wogen wieder glätten, doch die spannende Frage bleibt: Wie lange kann Geraerts diesen Druck aushalten, bevor interne Konflikte und Leistungsdefizite zu einem endgültigen Schlussstrich führen? Für weitere Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.shz.de.