Die Polizei in Pinneberg hat kürzlich entschieden, den Kontrollbereich aufgrund eines anhaltend hohen Maßes an Kriminalität bis zum 28. Februar 2025 zu verlängern. Dies wurde am Mittwoch, dem 28. August, öffentlich gemacht und stellt die zweite Verlängerung dieser Maßnahme dar. Der ursprüngliche Kontrollbereich wurde erstmals am 22. Dezember 2023 eingerichtet, als die Lage bereits besorgniserregend war.
Der Revierführungsbeamte Marcel Kretschmer der Polizei Pinneberg berichtete, dass im Zeitraum zwischen dem 17. Februar und dem 7. August 2024 über 500 Straftaten sowie Ordnungswidrigkeiten im Kontrollgebiet verzeichnet wurden. Dies umfasst unter anderem 100 gemeingefährliche Straftaten sowie 39 Fälle von Freiheitsberaubung oder Nötigung. “Das ist eine relativ hohe Zahl”, so Kretschmer, der auch auf die insgesamt über 1000 Straftaten im Jahr 2023 hinweist. Solch hohe Zahlen der Kriminalität haben die Polizei dazu bewogen, präventive Maßnahmen zu ergreifen.
Maßnahmen zur Verbrechensbekämpfung
Die verlängerte Anordnung des Kontrollbereichs gibt den Einsatzkräften erweiterte Befugnisse, die unter anderem Identitätsfeststellungen sowie körperliche Durchsuchungen und die Kontrolle mitgeführter Gegenstände umfassen. Laut Kretschmer hat sich diese Kontrolle als wirksames Mittel bewährt, um frühzeitig auf Kriminalitäts- oder Gefahrenlagen zu reagieren. Ziel ist es, die Sicherheit im betroffenen Bereich zu verbessern und Verbrechen präventiv zu verhindern.
Ein besorgniserregendes Vorfall im Juni, bei dem es zu einer versuchten Körperverletzung im Drosteipark gekommen ist, unterstreicht die Notwendigkeit dieser Maßnahmen. Der mutmaßliche Täter, ein älterer Mann, war mit einem Messer bewaffnet und konnte zunächst fliehen. Bei einer anschließenden Durchsuchung seiner Wohnung fanden die Beamten nicht nur das Messer, sondern auch eine scharfe Schusswaffe samt über 100 Patronen und verschiedene gefährliche Gegenstände.
Regelmäßige Kontrollen und ihre Ergebnisse
Die Polizei führt regelmäßig Kontrollen in der Innenstadt durch, wobei immer wieder illegale Waffen sowie andere verbotene Gegenstände gefunden werden. Ein bemerkenswerter Vorfall war die Durchsuchung eines Kiosks an der Bahnhofstraße, wo Zöllner fast 24.000 Zigaretten, 76 Kilogramm Wasserpfeifentabak und mehrere Schreckschusswaffen sowie Pfeffersprays sicherstellten.
Die Polizei hat zudem festgestellt, dass eine signifikante Anzahl von Messer bei jungen Leuten beschlagnahmt wird. Der Täterkreis sei dabei sehr gemischt und komme aus verschiedenen gesellschaftlichen Schichten. Das vorhandene Problem scheint jedoch nicht nur auf den Kiosken oder Altstadtbereich beschränkt zu sein. Kretschmer macht deutlich: “Innerhalb des Kontrollbereichs gibt es eine erhebliche Dichte von Straftaten.”
Gerüchte über die Möglichkeit von Messerverbotszonen wurden ebenfalls angesprochen, jedoch weist Kretschmer darauf hin, dass solche Maßnahmen nur dann sinnvoll wären, wenn auch ausreichend Personal vorhanden ist, um diese Zonen effektiv zu überwachen.
Trotz der Herausforderungen betont Kretschmer, dass sich die Bürger in Pinneberg nicht unsicher fühlen müssen. “Wir sind relativ stark präsent. Die Bürger können sicher durch die Innenstadt gehen. Es gibt keine rechtsfreien Zonen oder No-Go-Areas,” versichert er, “sollte sich so etwas andeuten, würden wir sofort reagieren.”
Der Kontrollbereich umfasst mehrere Straßen, darunter die Friedrich-Ebert-Straße, Bismarckstraße und den Drosteipark, um nur einige zu nennen. Diese gezielte Durchsetzung der Sicherheitsmaßnahmen soll helfen, die Kriminalität in der Region zu reduzieren und das Sicherheitsgefühl der Bürger zu stärken.
– NAG