Neumünster. Der zentrale Platz Großflecken, bekannt für seine geschäftigen Straßen und sozialen Aktivitäten, wurde kürzlich für den Durchgangsverkehr gesperrt. Bürgermeister Tobias Bergmann (SPD) bezeichnete dieses Vorhaben als ein „Zwangsverkehrsexperiment“, das drei Wochen andauerte. Diese Maßnahme wurde getroffen, um vorangegangene Sicherheitsbedenken bezüglich eines in der Nähe gelegenen, einsturzgefährdeten Gebäudes auszuräumen. Am 6. September erhielt die Stadt die Bestätigung, dass das besagte Gebäude stabil sei, was zur Aufhebung der Sperrung führte.
Nur wenige Tage nach der Aufhebung der Sperrung, organisiert Bergmann eine Sondersprechstunde, um die Meinung der Bevölkerung zu hören. Viele Neumünsteraner sind besorgt über die Verkehrsbelastung in der Stadt. Gerade die Belebung der Innenstadt war ein wichtiges Anliegen, das bei einem Bürgerentscheid im Jahr 2013 behandelt wurde. Damals hatten die Stadtbewohner mehrheitlich entschieden, dass Großflecken für den Durchgangsverkehr offen bleiben sollte. Dies ist ein Thema, das weiterhin für Diskussionsstoff sorgt.
Positive Reaktionen der Anwohner
Eine Umfrage unter den Anwohnern und Besuchern während des Sperrungszeitraums ergab ein überwiegend positives Feedback zur Maßnahme. Während viele Anwohner die Ruhe und Sicherheit, die der Großflecken während der Sperrung ausstrahlte, schätzten, zeigten sich Geschäftsleute eher skeptisch. Einige von ihnen äußerten Bedenken bezüglich des geschäftlichen Nachteils, den eine dauerhafte Sperrung mit sich bringen könnte.
Die Anwohner selbst schilderten, wie der Verkehr und die Lärmbelastung in der Innenstadt ein großes Hindernis, insbesondere für ältere Bürger, darstellen. Monika Krebs bemerkte, dass die Geräuschkulisse während der Sperrung deutlich abnahm, obwohl Veranstaltungen auf dem Platz weiterhin für Belebung sorgten. Ziel ist es, dem öffentlichkeitswirksamen Ortskern mehr Lebensqualität zu verleihen, was von vielen als dringend notwendig erachtet wird.
Ein Anwohner äußerte den Wunsch, die Diskussion um den Durchgangsverkehr neu zu beleben, indem er ein Bürgerbegehren ins Spiel brachte. „Es muss mehr Bewegung in die Debatte kommen“, sagte Jochen Rathjen, der in der Umgebung lebt. Bergmann reagierte auf diese Vorschläge offen und skizzierte, dass eine dauerhafte Umsetzung der Sperrung eine neue Verkehrs- und Stadtentwicklung anstoßen könnte.
Einblicke in die Bewertungen der Situation
Gastronom Timo Poprocki, der in einer Seitengasse des Großfleckens eine Kneipe betreibt, bringt einen weiteren Gesichtspunkt ein: „Wir müssen den Platz zurückerobern und wieder lebendig gestalten“, sagte er. Er ist besorgt darum, dass die Kulturangebote in der Stadt nicht mehr wahrgenommen werden, wenn der Großflecken nicht ein einladender Ort ist. „Hier muss etwas geschehen, damit die Menschen auch montags ausgehen“, fügte er hinzu.
Tatjana Zahnow, eine Anwohnerin, berichtete von den positiven Erlebnissen bei der Nutzung des Platzes während der Sperrung. „Die Menschen haben mehr geflaniert, und es war schön zu sehen, wie viele Kinder im Sand gespielt haben“, reflektierte sie über die während der Sperrung stattgefundenen Veranstaltungen. Auch Bergmann, der als Bürgermeister nicht nur für die Verkehrsplanung, sondern auch für die Lebensqualität der Bürger verantwortlich ist, führt diese Erlebnisse als Argumente an.
Die Ideen, die beim Austausch zwischen Bürgern und der Stadtverwaltung besprochen wurden, sind vielversprechend. Eines der vorgeschlagenen Konzepte ist ein Autobahnplan, der den Durchgangsverkehr dauerhaft von Großflecken fernhalten könnte, während der öffentliche Nahverkehr weiterhin frei zugänglich bleibt. „Das sind Schritte in die richtige Richtung“, sagte Bürgermeister Bergmann, der auch auf die Notwendigkeit baulicher Veränderungen hinwies.
Insgesamt ist der Großflecken ein wichtiger Bestandteil der Stadt Neumünster, der sowohl den sozialen als auch den wirtschaftlichen Austausch symbolisiert. Die Meinungen unter den Stadtbewohnern sind gespalten, doch die Bürger haben gezeigt, dass sie bereit sind, über ihre Vorstellungen zur Verkehrsregelung offen zu diskutieren und ihren Platz in der Stadt neu zu definieren. Für weitere Informationen zu diesem Thema, siehe die aktuelle Berichterstattung auf lomazoma.com.
CN
