Die Tragödie mit der Luxusjacht „Bayesian“ wirft nicht nur Fragen zur Sicherheit auf, sondern auch tiefgreifende persönliche Tragödien. In den Gewässern vor Sizilien kam es in der Nacht zu Montag zu einem schrecklichen Vorfall, bei dem die Jacht sank und mehrere Menschen, darunter Mitglieder der Besatzung und Gäste, in den Tod gerissen wurden. Der Gründer und Hauptverantwortliche der Werft, Giovanni Costantino, äußerte sich kritisch über die Umstände des Vorfalls und stellt die Crew in Frage.
Costantino, der in Interviews mit renommierten Zeitungen wie der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ und dem „Corriere della Sera“ sprach, widersprach den Ausführungen des Kapitäns James Cutfield. Dieser hatte zuvor erklärt, die Witterungsbedingungen seien nicht vorhersehbar gewesen. Costantino hingegen erklärte, dass die Wetterdaten leicht zugänglich gewesen seien und der Sturm als unausweichlich angesehen werden konnte: „Es war unmöglich, von dem Sturm nicht zu wissen.“
Schweren Vorwürfen ausgesetzt
Ein weiterer Punkt, den Costantino ansprach, waren die gravierenden Sicherheitsmängel auf der „Bayesian“. Seiner Meinung nach hätten Passagiere und Besatzungsmitglieder sich nicht in den Kabinen befinden dürfen, während das Schiff vor Anker lag. „Jemand hätte Wache halten müssen“, lautete seine klare Ansage. Berichten zufolge hatte sich das Schiff während des Sturms vom Anker losgerissen und war in eine gefährliche Position geraten, indem es seitlich zum Wind stand. Videoaufnahmen bestärken seine Aussagen über die kritische Lage, die durch eine unzureichende Vorbereitung geschaffen wurde.
Besonders besorgniserregend ist die Bemerkung Costantinos zur Entscheidung, keine Menschen an einem sicheren Ort im Inneren des Schiffs unterzubringen. Die Anweisungen zur Notfallprozedur wurden nicht befolgt, und die Türen, die bei einer Neigung Wasser eindringen lassen könnten, waren nicht rechtzeitig geschlossen worden. Diese schwerwiegenden Fehler führten dazu, dass das Wasser schnell ins Innere des Schiffs drang und die Generatoren ausfielen, was für ein sofortigen Stromausfall sorgte.
Die Tragödie wird schmerzhafter
Die Suche nach den Vermissten gestaltete sich über mehrere Tage hinweg als mühsam. Schließlich wurde die Leiche der 18-jährigen Tochter des britischen Unternehmers Mike Lynch gefunden. Sie war die letzte Vermisste aus dem tragischen Vorfall. Bei der Bergung ihrer Leiche aus einer Tiefe von 50 Metern wurde der ganze Ernst der Situation deutlich, die damit verbundenen Schicksale und der Schmerz, der hinter dieser Katastrophe steht.
Insgesamt konnten 15 von 22 Passagieren und Besatzungsmitgliedern gerettet werden, doch der Verlust von sieben Menschen, darunter auch die hochgestellte Tochter eines prominenten Technik-unternehmers, ist ein unermessliches Leid. Diese Tragödie, die nicht nur ein Unglück auf See darstellt, sondern auch das Versagen in Bezug auf Sicherheit und Notfallmanagement, muss für die maritime Industrie ein Alarmzeichen sein.
– NAG