In Kiel, einer Stadt, die für ihre Verbindung zur maritimen Industrie bekannt ist, haben Aktivisten ein einwöchiges Protestcamp ins Leben gerufen, um gegen die Rüstungsindustrie zu demonstrieren. An diesem Wochenende nahmen etwa 1.000 Menschen an einer Demonstration teil, die vom Herzen der Stadt bis zum Rüstungsunternehmen ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) führte. Der Protest stellte eine klare Botschaft dar: Die Aktivisten fordern ein Ende der Waffenproduktion und kritisieren die Rolle Deutschlands in weltweiten Konflikten.
Der Protest, der unter dem Motto „Rheinmetall entwaffnen“ steht, fand unter dem scharfen Blick der Polizei statt. Während der Demonstration am Samstag kam es zu Spannungen, als einige Teilnehmer Pyrotechnik zündeten und verbotene Symbole zur Schau stellten. Die Polizei sah sich gezwungen, den Zug mehrfach anzuhalten, um die Ordnung zu wahren. In einem Vorfall waren sogar Eier auf Polizeibeamte und ein Polizeirevier geworfen worden, was zu einer vorübergehenden Festnahme von zehn Personen führte. Ein Polizist wurde zudem durch einen Schlag mit einer Stange verletzt, was seine Dienstfähigkeit einschränkte.
Das Protestcamp in Kiel
Bereits am Freitag hatte ein kleinerer, aber ebenso engagierter Teil der Aktivisten, rund 300 Personen, auf die Straße gegangen, um gegen die Rüstungsindustrie zu protestieren. Auch diese Gruppe zog von ihrem Camp im Werftpark zu einer Bundeswehrkaserne und zurück. Während dieser Aktion kam es ebenfalls zu Zwischenfällen, bei denen Demonstranten versuchten, eine Polizeisperre zu durchbrechen und Pyrotechnik zündeten. Diese Vorfälle führten dazu, dass mehrere Polizeibeamte verletzt wurden.
Die Entscheidung, Kiel als Protestort auszuwählen, ist nicht zufällig gefallen. Kiel gilt als einer der zentralen Rüstungsstandorte in Deutschland, was die Aktivisten als wichtigen Grund anführen, um auf die Rolle der Waffenproduktion und deren globale Auswirkungen aufmerksam zu machen. In ihrem Protest campieren sie im Werftpark, einem Ort, der symbolisch für die Verbindung von Krieg und Industrie steht. Die Organisatoren hoffen, mit dieser Aktion auf die massiven Probleme hinzuweisen, die durch die Rüstungsindustrie verursacht werden.
Nach Angaben der Polizei waren zu Spitzenzeiten etwa 500 Menschen im Protestcamp anwesend. Der Zweck des Camps und der Demonstrationen ist klar: Inmitten der Diskussionen über Rüstungsprojekte und geopolitische Spannungen wollen die Aktivisten verdeutlichen, dass die Herstellung von Waffen in Deutschland direkte Konsequenzen für Kriege und Konflikte weltweit hat.
– NAG