In Schleswig-Holstein sorgt derzeit die Afrikanische Baumschlange, auch bekannt als Boomslang, für Aufsehen und Besorgnis. Diese gefährliche Schlange, die tödlich zubeißen kann, wurde in der Region gesichtet, und die Bevölkerung wird aufgefordert, besondere Vorsicht walten zu lassen.
Die Gemeinde Braderup hat jüngst auf ihrer Facebook-Seite vor diesem giftigen Reptil gewarnt. Am Montag soll die Schlange in der Umgebung gesichtet worden sein, was die Anwohner verunsichert hat. Dies ist nicht der erste Vorfall mit dieser Spezies: Vor kurzem kam es in der gleichen Gemeinde zu einem fatalen Vorfall, bei dem ein Hund an einer Schlangenbissverletzung starb.
Die Boomslang in Norddeutschland
Bereits im Juni hatte die Gemeinde Oeversee im Kreis Schleswig-Flensburg die Anwesenheit einer Afrikanischen Baumschlange bestätigt. Hierbei wurde spekuliert, dass es sich möglicherweise um ein männliches Tier handelt. Die Boomslang ist bekannt für ihre hellgrüne Farbe und kann eine Länge von bis zu zwei Metern erreichen. Ihre giftigen Bisse verursachen innere Blutungen, die erst einige Stunden nach dem Vorfall auftreten.
Die Frage, ob es sich um dasselbe Tier handelt, das auch in Braderup gesichtet wurde, verneint Martin Schmidt, Pressesprecher des Landesamts für Umwelt Schleswig-Holstein, mit Nachdruck. «Keine Schlange macht diese Entfernung», sagt er und fügt hinzu, dass die Bissverletzung des Hundes vermutlich von einer anderen Schlangenart, der Kreuzotter, stammen könnte. Diese Vermutung wird derzeit noch untersucht.
Um die gefährliche Schlange zu fangen, wurden in Oeversee spezielle Spürhunde eingesetzt. Diese Hunde, die mit einer Geruchsprobe aus der Schweiz trainiert wurden, hatten zwar positive Spuren aufgenommen, das Tier konnte jedoch nicht angetroffen werden. Mehrere Fangnetze, die mit der Haut einer weiblichen Boomslang ausgestattet waren, wurden in Bäumen angebracht, jedoch blieb auch diese Methode erfolglos. Zudem wurden Köder wie tote Mäuse und Küken verwendet, um die Schlange anzulocken.
Es bleibt unklar, wie die Boomslang in Norddeutschland gelandet ist, da die Haltung von Giftschlangen in Terrarien dort streng verboten ist. Das Landesamt für Umwelt vermutet, dass die Schlange möglicherweise mit einer Materiallieferung aus dem Ausland eingeschleppt wurde. Dies wirft Fragen zur Herkunft auf und verstärkt die Besorgnis in der Bevölkerung.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist das im Tropeninstitut des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf lagernde Gegengift gegen den Biss der Baumschlange. Die Gemeinde Oeversee hat für 10.000 Euro ein solches Gegengift aus Südafrika bestellt, welches mittlerweile eingetroffen ist. Die Ärzte dort hätten Erfahrung mit der Verabreichung des Mittels, was im Falle eines Bisses eine schnelle Hilfe gewährleisten könnte. Bislang bleibt den Anwohnern jedoch geraten, Ruhe zu bewahren und die Schlange nicht eigenständig anzufassen, da dies meistens zu einem Biss führt.
Die Situation in Schleswig-Holstein wird weiterhin beobachtet, und ein neuer Einsatz von Spürhunden ist geplant. Schmidt vom Landesamt für Umwelt geht jedoch davon aus, dass die Schlange, sollte sie noch leben, möglicherweise nicht den kommenden Winter überstehen wird. Bis dahin bleibt die Bevölkerung gewarnt, und die Sicherheitsvorkehrungen sind weiterhin notwendig, um mögliche Zwischenfälle zu vermeiden.
Für weitere Details zur Lage der Afrikanischen Baumschlange in Norddeutschland kann man sich auf www.nzz.ch informieren. Die Entwicklungen werden weiterhin genau verfolgt, um die Sicherheit der Anwohner sicherzustellen.