Die renommierte Dressurreiterin Isabell Werth äußerte sich besorgt über die Zukunft des deutschen Reitsports, insbesondere angesichts der angespannten finanziellen Lage der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN). In einem Interview mit der „Sportschau“ machte Werth deutlich, dass es entscheidend sei, die richtigen Strukturen und finanziellen Mittel zu schaffen, um Trainingsmaßnahmen zu unterstützen. „Wenn wir dies nicht tun, wird unsere Erfolgsbilanz langfristig nicht mehr aufrechterhalten werden können“, warnte sie. Sie ist nicht nur eine der erfolgreichsten Athletinnen ihrer Disziplin, sondern auch eine besorgte Stimme für den Nachwuchs.
Werth wies darauf hin, dass besonders der Nachwuchs von der Unterstützung des Verbands abhängig ist, um auf die nächste Ebene gebracht zu werden. Ihre Warnung ist umso einschneidender, weil die deutschen Reiterinnen und Reiter bei den Olympischen Spielen in Paris mit fünf Medaillen glänzten und damit ihren Status als erfolgreichsten Sportverband Deutschlands unter Beweis stellten. „Der Verband spielt eine zentrale Rolle im Nachwuchsbereich“, betonte die achtfache Goldmedaillen-Gewinnerin eindringlich.
Finanzielle Probleme der FN
Die finanziellen Schwierigkeiten der FN, die ihren Sitz in Warendorf hat, sind schon seit April im Gespräch. Das vergangene Geschäftsjahr endete für den Verband mit einem erheblichen Minus von 976.000 Euro, obwohl nur 450.000 Euro eingeplant waren. Diese gravierenden Defizite führten zur Rücktritt von Präsident Hans-Joachim Erbel und dem Finanzkurator Gerhard Ziegler. Die Situation sorgt nicht nur für Aufregung innerhalb des Verbandes, sondern wirft auch Fragen zur Zukunft der sportlichen Leistungen auf.
„Es gab bereits zu Beginn des Jahres Berichte, die Warendorf einen Sanierungsfall zuschrieben. Sowohl der Präsident als auch die Geschäftsführung wiesen dies vehement zurück mit der Hoffnung, dass die Zahlen am Ende positiv überraschen würden“, erläuterte Werth. Stattdessen sei die Realität düsterer als angenommen. Die getroffenen Annahmen über die finanzielle Lage der FN haben sich als falsch herausgestellt. „Es zeigt sich, dass sich die Probleme schleichend entwickelt haben, bis sie schließlich ans Licht kamen, offenbar ohne dass die Aufsichtsgremien eingegriffen haben“, fügte sie hinzu.
Diese besorgniserregende Situation hat bereits eine Diskussion über die notwendigen Reformen im deutschen Reitsport ausgelöst. Kritiker sowie Unterstützer sind aufgerufen, Lösungen zu finden, um den Sport wieder in die Erfolgsspur zu bringen. Werths Worte scheinen ein Weckruf für alle Beteiligten zu sein, die vor der Herausforderung stehen, den Reitsport in Deutschland sicher in die Zukunft zu führen. In dieser Zeit des Umbruchs gilt es, die Weichen richtig zu stellen und zu verhindern, dass die erfolgreiche Tradition des deutschen Reitsports gefährdet wird. Weitere Details zur aktuellen Lage der FN findet man bei www.shz.de.