Am frühen Samstagmorgen, gegen 5:10 Uhr, wurde die Feuerwehr zu einem Brand in der Husumer Straße in Flensburg gerufen. Anwohner meldeten eine starke Rauchentwicklung im Treppenraum eines Mehrfamilienhauses. Die Situation war kritisch, da noch Personen im Gebäude waren und der Rauch die Fluchtwege vernebelte. Daraufhin wurden nicht nur der Löschzug der Berufsfeuerwehr, sondern auch die Freiwillige Feuerwehr Innenstadt sowie zwei Rettungswagen und ein Notarzt zum Einsatzort alarmiert.
„Als wir eintrafen, liefen gerade die letzten Hausbewohner aus dem verqualmten Treppenhaus“, berichtet Feuerwehr-Einsatzleiter André Beyer. Eine dramatische Rettungsaktion konnte somit verhindert werden, da die Bewohner rechtzeitig das Haus verlassen hatten. Glücklicherweise blieb dabei niemand verletzt.
Finden des Brandherds
Die Feuerwehrleute suchten sofort nach dem Ursprung des Feuers und fanden heraus, dass vermutlich ein Campingstuhl im Durchgang zum Hinterhof Feuer gefangen hatte. Der brennende Kunststoff war die Ursache für die gefährliche Rauchentwicklung. Dank des schnellen Eingreifens konnte das Feuer zügig gelöscht werden, sodass eine weitere Ausbreitung verhindert wurde. Ingesamt wurden 15 Hausbewohner nach ihrer Flucht von den Rettungskräften betreut, konnten jedoch alle unverletzt in ihre Wohnungen zurückkehren, nachdem die Brandbekämpfung abgeschlossen war.
Nicht lange nach der Kontrolle des Brandes in der Husumer Straße erhielt die Feuerwehr einen weiteren Alarm. Zeugen hatten mehrere brennende Fahrzeuge auf dem Parkstreifen vor dem Bahnhof entdeckt. Als die Einsatzkräfte eintrafen, brannte ein Mercedes-SUV aus Dänemark bereits lichterloh im Bereich der Front. „Wir mussten schnell handeln, um die angrenzenden Fahrzeuge zu schützen“, so Gruppenführer Michael Gryszyk.
Weitere Brandereignisse und Entdeckungen
Im Verlauf der Löscharbeiten bemerkten Polizeibeamte in der Nähe knisternde Geräusche. Bei einer näheren Untersuchung stellten sie fest, dass ein Dacia in Flammen stand, der ebenfalls in Brand gesetzt worden war. Das Feuer hatte sich bereits auf den Motorraum ausgeweitet, wodurch auch dieses Fahrzeug einen Totalschaden erlitt. Dank der bereits vor Ort befindlichen Feuerwehr konnte eine Beschädigung weiterer Fahrzeuge präventiv vermieden werden.
Insgesamt wurden durch die Brandserie am Bahnhof vier Fahrzeuge schwer beschädigt. Die Kriminalpolizei hat noch während der laufenden Löscharbeiten die Ermittlungen an den drei Brandorten eingeleitet und Spuren gesichert.
Besonders beunruhigend ist die Tatsache, dass bei diesen Bränden von mutmaßlicher Brandstiftung auszugehen ist. Dies weckt Erinnerungen an eine Brandserie aus dem Sommer 2022, als mehrere Brandstifter in Flensburg durch das Legen von Feuern in Treppenhäusern und an Fahrzeugen für Angst gesorgt hatten. Die Polizei konnte damals zwei Täter ermitteln, die seither zu Haftstrafen verurteilt wurden.
Die aktuellen Ereignisse werfen Fragen auf: Könnte es sich erneut um eine Serie von Brandstiftungen handeln? Die Ermittlungen der Polizei werden hier sicherlich zeigen, in welche Richtung der Fall sich entwickeln wird. Für die Anwohner bleibt es spannend und besorgniserregend zugleich, während die Kriminalpolizei weiterhin aktiv nach Antworten sucht.
Weitere Einzelheiten zu den Entwicklungen und den Ermittlungen sind in einem Bericht auf www.shz.de nachzulesen.