In Timmendorfer Strand wird eine spannende Wanderausstellung zu sehen sein, die die filmische Vergangenheit Schleswig-Holsteins gewürdigt. Vom 23. September bis 4. November 2024 lädt die Ausstellung „Urlaubsort – Tatort – Drehort! Ein Jahrhundert Filmset Schleswig-Holstein“ alle Filmbegeisterten in die Rotunde der Trinkkurhalle ein. Täglich von 11 bis 16 Uhr können Besucher die Vielfalt an Filmproduktionen in der Region entdecken. Die offizielle Eröffnung der Schau findet am 23. September 2024 um 11 Uhr mit der Kuratorin Julia Liedtke statt.
Die Wurzeln dieser Ausstellung befinden sich tief in der Filmgeschichte Schleswig-Holsteins. Einst drehte der berühmte Regisseur Friedrich Wilhelm Murnau den Gruselfilm „Nosferatu“ im Jahr 1921 in Städten wie Lübeck und Lauenburg sowie auf Sylt. Seitdem hat die Region als Kulisse für zahlreiche Filme und Serien gedient. Diese Vielfalt spiegelt sich in der thematischen Auswahl der Ausstellung wider: Von romantischen Geschichten über Naturkatastrophen bis hin zu düsteren Krimis bringt die Ausstellung die unterschiedlichen Facetten der norddeutschen Filmproduktion zum Vorschein.
Kulturelle Filmstandorte Schleswig-Holsteins
Besonders bedeutsam ist die ZDF-Serie „Der Landarzt“, die zwischen 1986 und 2012 in Angeln gedreht wurde. Die Serie, die in insgesamt 297 Folgen die Erlebnisse eines Arztes in einem fiktiven Städtchen thematisiert, hat nicht nur Lokalgeschichte geschrieben, sondern auch Touristen in die Region gelockt. Beliebte Drehorte wie die Stammkneipe und die Kirche in Kappeln oder die bahnhofliche Kulisse von Süderbrarup sind jetzt für Fans der Serie zugänglich.
Sichtbare Spuren hinterließen auch die Aufnahmen rund um das Ponyhotel „Immenhof“, die ab den 1950er Jahren in Bad Malente stattfanden. Die prächtigen Kulissen und die Geschichten um fiktive Adelsfamilien bereichern das Bild der schleswig-holsteinischen Filmlandschaft. Auch die berühmten Verfilmungen von Thomas Manns „Buddenbrooks“ sind Teil dieser kulturellen Erzählung, während Kriminalpolizisten wie Kommissar Finke die Zuschauer in den 1970er Jahren fesselten.
Die Idee hinter der Präsentation entstand durch die Leidenschaft des Fotografen und Autors Kai Labrenz. Seit 1992 hält er die aufregenden Dreharbeiten in Schleswig-Holstein fest und hat einen beeindruckenden Bestand an Fotografien und Materialien zusammengetragen. Großzügig hat er seine Sammlung dem Landesarchiv zur Verfügung gestellt, sodass in der Ausstellung auf einen wertvollen Schatz an Requisiten, Plakaten und Fanartikeln zurückgegriffen werden kann.
Im Jahr 2021 wurde die Ausstellung bereits zum ersten Mal im Landesarchiv gezeigt, anlässlich des 100. Jahrestags der ersten Dreharbeiten in Schleswig-Holstein. Aufgrund des großen Interesses der Öffentlichkeit entschlossen sich die Organisatoren, die Inhalte in Form einer Wanderausstellung aufzubereiten. So haben jetzt auch andere Archive und Einrichtungen in Schleswig-Holstein die Möglichkeit, diese beeindruckende Ausstellung zu präsentieren.
Um die Eintrittskarten für diese einmalige Veranstaltung rechtzeitig zu sichern oder um mehr Informationen zu erhalten, ist ein Besuch auf www.hl-live.de empfehlenswert, wie dort berichtet wird.