Am 12. September 2024 um 11 Uhr führt Deutschland den bundesweiten Warntag durch, wobei in Schleswig-Holstein verschiedene Warnmittel getestet werden. Während der Probealarm auf eine Reihe von Kommunikationswegen ausgegeben wird, sind die Sirenensignale in vielen Regionen nur sporadisch zu hören. Es handelt sich um einen jährlichen Test, der dazu dient, die Effektivität der Warnsysteme zu überprüfen und die gesamte Bevölkerung auf mögliche Gefahren aufmerksam zu machen.
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) gibt dabei eine Probewarnung über verschiedene Medien wie Fernseher, Radios und Smartphones heraus. Auch die Sirenen, Lautsprecherwagen und digitale Anzeigetafeln spielen eine Rolle im Warnsystem. Die Warnung erfolgt durch das Modulare Warnsystem (MoWaS), das sicherstellen soll, dass alle wichtigen Kommunikationskanäle genutzt werden.
Vielfalt der Warnmittel
Das MoWaS umfasst Stationen, die über Rundfunk und Fernsehsender, Warn-Apps wie NINA und Katwarn sowie den Mobilfunkdienst Cell Broadcast miteinander verbunden sind. Auf diese Weise erreicht die Probewarnung eine breite Öffentlichkeit. Nach etwa einer Dreiviertelstunde erfolgt auf den gleichen Kanälen eine Entwarnung, um die Bürgerinnen und Bürger zu informieren, dass keine Gefahr mehr besteht.
In Schleswig-Holstein wird allerdings nicht flächendeckend das Sirenensignal ertönen. Viele der bestehenden Anlagen wurden nach dem Kalten Krieg abgebaut, und erst seit der Flutkatastrophe im Ahrtal ist die Nachfrage nach einem Ausbau der Sirenen gestiegen. Bis 2030 plant das Land, rund 4.000 neue Sirenen anzuschaffen. Dafür werden über 23 Millionen Euro bereitgestellt. Die Schwerpunkte sollen dabei in Gebieten mit höherem Risiko gesetzt werden.
Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) hebt die Wichtigkeit des Warntags hervor, indem sie auf die Ostseesturmflut im vergangenen Jahr verweist. „Wir haben gesehen, wie wichtig der Warnmittelmix von klassischen Medien über Warn-Apps bis hin zu Cell Broadcast ist“, erläutert sie und ruft die Bevölkerung zur Teilnahme an diesem Test auf.
Testmeldungen für die Bevölkerung
Der Warntag ist nicht nur für die Alarmdienste wichtig, sondern auch für die Bürgerinnen und Bürger. Während der Testphase müssen diese jedoch nichts aktiv unternehmen. Für den Fall eines Ernstfalls wird ein einminütiger, an- und abschwellender Sirenenton die Bevölkerung auf eine schwerwiegende Gefahrenlage hinweisen. Werbung für eine app-basierte Warnung und Cell Broadcast sind weitere Optionen, die die Behörden ins Auge fassen.
Im Kreis Herzogtum Lauenburg wird das Sirenennetz derzeit modernisiert, und einige neue Sirenen sind bereits betriebsbereit. Allerdings wird der Warntag 2024 nicht zentral durch den Bund angesteuert. Anwohner in Lübeck können sich zukünftig auf hörtbare Warnungen durch mobile Sirenen und Lautsprecher freuen. Fachleute betonen, dass eine Kombination aus analogen und digitalen Mitteln wichtig ist, um im Ernstfall schnelle Informationen zu liefern.
Für Interessierte gibt es umfassende Informationen zum Warntag auf mehreren Internetseiten, einschließlich Details zur Funktionsweise von Warn-Apps und dem Empfang von Cell Broadcast. Eine Umfrage nach dem Warntag soll zudem der Verbesserung der Systeme dienen, indem sie Rückmeldungen der Bevölkerung sammelt.
Das System zur Warnung ist unverzichtbar. Die fortlaufende Entwicklung und Modernisierung der Infrastruktur zielt darauf ab, die Bevölkerung noch effizienter vor Naturkatastrophen und anderen Gefahren zu schützen. Für mehr Informationen zu den aktuellen Entwicklungen, siehe den Artikel von www.ndr.de.