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Tragisches Unglück in Chemnitz: Lkw-Fahrer überfährt blinden Freund

Dramatischer Unfall in Chemnitz: Berufskraftfahrer Ronald M. (60) überfährt seinen blinden Freund Fred M. (60) mit einem Lkw – ein fataler Moment nach 40 unfallfreien Jahren, der die Gerichtsbarkeit auf den Plan ruft und die Frage aufwirft, ob ein fehlendes Hörgerät die Tragödie verursachte!

Chemnitz, Sachsen – Ein tragisches Ereignis erschüttert die Stadt, nachdem ein erfahrener Berufskraftfahrer, Ronald M. (60), während eines missglückten Wendemanövers seinen blinden Freund Fred M. (60) überfuhr. Dieses Unglück ereignete sich am 20. November 2023 in der Nähe einer Brauerei in der Stadt. Die verheerenden Folgen des Vorfalls, der das Gericht beschäftigt, wiegen schwer, insbesondere für Ronald M., der zuvor vier Jahrzehnte unfallfrei unterwegs war.

„Das alles belastet mich wahnsinnig. Ich kannte Fred seit Jahrzehnten. Er war Masseur beim Fußball, ich war Spieler“, erklärte Ronald M. nach dem ersten Verhandlungstag, der die Umstände dieser „fahrlässigen Tötung“ beleuchtet. Wie die Staatsanwaltschaft während der Verhandlung erläuterte, beabsichtigte Ronald M., seinen 16-Tonnen-Bierlaster kurz nach sechs Uhr morgens zu wenden, als er Fred M. hinter dem Fahrzeug erfasste.

Der kritische Moment

Bei einem rückwärts gerichteten Manöver erfasste Ronald M. seinen Freund, der mit seinem Blindenhund unterwegs war. Der Staatsanwalt Eberhard Dietrich stellte klar, dass Ronald M. „ohne Sorgfalt“ rückwärts gefahren sei. Ronald selbst berichtete: „Ich habe es erst an der Vorderachse gemerkt, dachte erst, das war ein Fuchs.“ Die Schilderung des Fahrers verdeutlicht, dass er in der Aufregung des Moments die Realität nicht wahrgenommen hatte.

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Besonders tragisch ist auch, dass der Blindenhund des Opfers zum Zeitpunkt des Unfalls nicht richtig im Dienst war. Die Blindenhundetrainerin Manuela Kroma bestätigte, dass Hunde nur dann richtig als Führhunde agieren, wenn sie am Bügel geführt werden. In diesem Fall war der Hund lediglich an der Leine, was ihn zu einem gewöhnlichen Tier machte und seine Führungsfunktion aufhob. Die Polizei kümmerte sich um den unverletzten Hund nach dem Vorfall.

Die entscheidenden Fragen

Ein weiterer schockierender Aspekt des Vorfalls ist, dass Ronald M. und Fred M. nur zehn Minuten vor dem Unfall in der Nähe aneinander vorbeigegangen waren. Ronald hatte seinen Freund darauf hingewiesen, dass seine dunkle Kleidung in der Dämmerung schwer zu sehen sei. Diese Bemerkung wirft allerdings Fragen auf: Hätte Fred M. den herannahenden Lkw rechtzeitig bemerken können, wenn er sein Hörgerät getragen hätte?

Für den Prozess wurde ein weiterer Verhandlungstag angesetzt. Am 18. September wird die Witwe des Verstorbenen gehört, was weitere Klarheit über die Umstände des Unglücks bringen könnte. Dieses tragische Ereignis und die damit verbundenen Emotionen sind für alle Beteiligten immens belastend, insbesondere für Ronald M., der mit den Folgen seines Handelns leben muss.

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