Die Muldenbrücke im Stadtteil Hohentanne hat sich zum zentralen Problem für die Gemeinde Groß Schirma entwickelt. Nachdem das Sachverständigenamt eine gründliche Untersuchung der Brücke durchführte, wurde diese aufgrund akuter Einsturzgefahr vollständig gesperrt – sogar für Fußgänger. Bürgermeister Rolf Weigand (40, AfD) äußerte sich dazu und betonte die Notwendigkeit dieser drastischen Maßnahme, nachdem die Carolabrücke vor kurzem eingestürzt war. „Das Risiko ist einfach zu groß“, sagte Weigand.
Die Muldenbrücke, 1965 aus Spannbeton errichtet, steht aufgrund ihrer baufälligen Situation seit 2017 immer wieder in der öffentlichen Diskussion. In den letzten Jahren erhielt sie durchgehend die schlechtestmögliche Bewertung, was letztendlich zu einem Beschluss für den Neubau führte. Im vergangenen Jahr genehmigte die Landesdirektion Sachsen bereits den Antrag zum Neubau, der aber mit geschätzten Kosten von 2,8 Millionen Euro zu Buche schlägt. Frühestens 2027 könnte mit dem Umbau begonnen werden, sofern die finanziellen Mittel bereitgestellt werden.
Erhebliche Verkehrsbeeinträchtigungen ergeben sich durch die Sperrung der Brücke. Anwohner müssen nun einen weiten Umweg über Rothenfurth in Kauf nehmen, um nach Groß Schirma zu gelangen. Besonders für Landwirte stellt dies ein großes Hindernis dar, da die Brücke bislang oft für landwirtschaftliche Transporte genutzt wurde. Auch der Busverkehr musste umgeleitet werden, was die Mobilität der Bewohner stark einschränkt. „Eine untragbare Situation für die Bürger“, so Weigand.
Der Bürgermeister hofft auf finanzielle Unterstützung von Landesregierung, um die hohen Kosten für den Neubau zu decken. Der Plan umfasst nicht nur den Ersatz der Muldenbrücke, sondern auch ein umfassendes „Infrastrukturpaket“, das sicherstellen soll, dass solche kritischen Bauten in Zukunft besser instandgehalten werden können. Bert Wendsche (60), Präsident des Sächsischen Städte- und Gemeindebundes, spricht von einem weitreichenden Problem: „Wir können das, was wir aufgebaut haben, finanziell nicht aufrechterhalten“, warnt er und fordert dringende Maßnahmen zur Sanierung und zum Erhalt der sächsischen Brücken.
Für weitere Informationen und Details zu den Entwicklungen rund um die Muldenbrücke in Groß Schirma, siehe die aktuelle Berichterstattung auf lomazoma.com.