Meißen

Radebeul: Sanierungsgebühren für Eigentümer – Bahnhof bleibt Schandfleck!

Radebeul steht vor großen Herausforderungen: Während der Stadtrat eine neue Rechnung für das Sanierungsgebiet West vorlegt, müssen Grundstückseigentümer nun mit drastisch niedrigeren Wertsteigerungen rechnen, da das ehemals prachtvolle Bahnhofsgebäude weiter verfällt und wichtige Projekte auf sich warten lassen!

Radebeul. In Radebeul-West hat die Stadtverwaltung eine neue Rechnung für die Grundstückseigentümer im Rahmen des Förderprogramms präsentiert, das seit 2016 läuft. Das Programm sollte zur Verschönerung und Aufwertung des Gebiets rund um die Bahnhofstraße beitragen. Trotz einiger durchgeführter Projekte, wie dem Umbau der Alten Post zur Musikschule und der Errichtung eines neuen Ärztehauses, gibt es nach wie vor unerledigte Aufgaben, wie die Sanierung des maroden Bahnhofsgebäudes, das das Stadtbild belastet.

Der Baubürgermeister Jörg Müller gab im Sommer bekannt, dass es für eine umfassende Bilanz noch zu früh sei, da das ursprüngliche Programm, das eigentlich Ende 2023 enden sollte, aufgrund diverser Verzögerungen um ein Jahr verlängert wurde. Bis Ende 2025 werden keine wesentlichen Sanierungsarbeiten am Bahnhofsgebäude stattfinden. Die Verlängerung soll vor allem dazu dienen, die begonnenen Projekte abzuschließen.

Wertsteigerung und Ausgleichsbeträge

Im Rahmen dieses Programms sind rund 9,9 Millionen Euro aus Fördermitteln investiert worden, wovon die Stadt Radebeul ein Drittel beigetragen hat. Grundstückseigentümer sind nun verpflichtet, Ausgleichsbeträge für die Wertsteigerungen ihrer Grundstücke zu zahlen. Alternativ haben sie die Möglichkeit, diese Beträge bis Ende des Jahres in Form einer Ablöse an die Stadt zu entrichten. Dieses Vorgehen erlaubt es der Stadt, die Erlöse für zukünftige Investitionen im Sanierungsgebiet zu verwenden, während Zahlungen an Bund und Land abgegeben werden müssen.

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Die Höhe der Ausgleichsbeträge hängt von einer Gutachtenerstellung ab, die im Jahr 2018 erfolgte und zunächst eine Wertsteigerung von bis zu 8,11 Euro pro Quadratmeter ermittelte. Diese Zahl wurde jedoch über die Jahre angepasst. Laut Müller liegt die tatsächliche Wertsteigerung jetzt nur noch bei 3,48 Euro im nördlichen Bereich, während in dem Teil zur Bahnhofstraße eine Steigerung von nur 2,68 Euro zu verzeichnen ist.

Die Stadt hatte bereits 2019 einen Rabatt von bis zu 20 Prozent für vorzeitige Ablösungen des Ausgleichsbetrags angeboten. In der aktuellen Lage könnte ein Nachlass von fünf Prozent für diejenigen angeboten werden, die bis Ende dieses Jahres eine Ablösevereinbarung unterzeichnen.

Stadtratsentscheidung und Zukunftsaussichten

Die Verlängerung des Förderprogramms und die Änderungen der Wertzonen sind auch ein Zeichen dafür, dass trotz des auslaufenden Programms weiterhin Maßnahmen erforderlich sind. Jens Baumann, CDU-Stadtrat, betonte, dass die Themen rund um die Bahnhofsanlage und die bestehende Infrastruktur weiterverfolgt werden müssen. „Wir bleiben am Thema Bahnhof dran!“, erklärte er. Es sei wichtig, die begonnenen Projekte nicht aus den Augen zu verlieren.

Die Situation in Radebeul-West bleibt somit weiterhin spannend, denn auch wenn die aktuellen Wertsteigerungen hinter den Erwartungen zurückbleiben, so ist das Engagement der Stadt spürbar. Der Fokus liegt auf der praktischen Umsetzung der bereits gestarteten Projekte und der Planungen, die in naher Zukunft realisiert werden sollen, um die Attraktivität der Region zu steigern. Mehr über die Entwicklungen in Radebeul finden Sie hier.

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