Am Dienstag, dem 24. September, findet im Stadtmuseum Riesa um 17 Uhr ein Vortrag von Dr. Volker Scholz statt, dessen Thema die Geschichte des Handwerks von den Anfängen bis 1900 ist.
Dieser Vortrag baut auf umfassenden Recherchen und der Auswertung von Archivalien des Stadtarchivs und des Museums Riesa auf. Die ausgewerteten Quellen ermöglichen es, ein tiefes Verständnis für die Lebensverhältnisse der einfachen Menschen zwischen dem späten 17. und dem Ende des 19. Jahrhunderts zu gewinnen. Besonders die Innungsstatuten, Protokolle, Wanderdokumente und Briefe, die als sozialgeschichtliche Zeugnisse fungieren, geben einen anschaulichen Einblick in das Dasein der Handwerker jener Zeit.
Akteure des Handwerks
Ein zentrales Element des Vortrags sind die verschiedenen Akteure des Handwerks: die Lehrlinge und Gesellen, die Meister sowie die Meisterwitwen. Diese Personen stehen im Mittelpunkt, da sie die Strukturen und Dynamiken des Handwerks prägten.
Dr. Scholz untersucht nicht nur die Lebensrealitäten dieser Handwerker, sondern auch die Wechselwirkungen mit angrenzenden Bereichen wie der Grundherrschaft und der politischen Landschaft der sächsischen Landesregierung. Der Vortrag zeichnet dadurch einen historischen Bogen über circa 300 Jahre und beleuchtet, wie sich das Handwerk im Laufe der Zeit entwickelte.
Besonderheiten des Baugewerbes
Ein weiterer spannender Aspekt des Vortrags ist die Betrachtung des Baugewerbes. Dr. Scholz wird die spezifischen Merkmale und Herausforderungen des Bauhandwerks im Vergleich zu den kleinen Produktionsgewerben herausarbeiten. Dies verdeutlicht die vielfältigen Facetten des Handwerks und dessen Einfluss auf die Gesellschaft.
Die Bedeutung dieser Untersuchung liegt in dem tiefen Verständnis, das sie für die sozialen und wirtschaftlichen Prozesse der damaligen Zeit vermittelt. Wer mehr über die Lebensumstände und das Handwerk im historischen Kontext erfahren möchte, sollte diesen Vortrag nicht verpassen.
Für interessierte Zuhörer bietet die Veranstaltung die Möglichkeit, die Geschichte des Handwerks aus einer neuen Perspektive zu betrachten und mehr über die Lebensrealitäten der Menschen im sächsischen Raum zu erfahren. Die detaillierten Einblicke in die Archivbestände von Stadtarchiv und Museum Riesa machen den Vortrag besonders wertvoll.
