Ein beeindruckendes Comeback feierte der FC Rot-Weiß Erfurt am vergangenen Samstagnachmittag im Steigerwaldstadion. Vor 6612 Zuschauern zeigten die Thüringer eine unerwartet starke Leistung und besiegten die BSG Chemie Leipzig mit 5:1. Für den Verein aus Erfurt war dies der erste Sieg seit vier Wochen und könnte möglicherweise den erhofften Befreiungsschlag bedeuten.
Die Erfurter Mannschaft, unter der Leitung von Trainer Fabian Gerber, bewies ein strategisches Geschick, das die Leipziger kalt erwischte. Gerber ließ sein Team defensiv agieren, was bedeutete, dass sich die Spieler tief in ihre eigene Hälfte zurückzogen, um den Gegner von ihren eigenen Angriffen abzuhalten. Diese Taktik zahlte sich aus, denn die Chemie-Spieler fanden einfach keinen Weg, das Abwehrbollwerk der Thüringer zu durchbrechen.
Überraschende Tore und effektive Konter
Obwohl die Leipziger anfangs mehr Ballbesitz hatten und versuchten, das Spiel zu kontrollieren, trat die erste Chance für Erfurt in der 19. Minute auf. Mit einem Freistoß von Marco Wolf aus dem rechten Halbfeld wurde Robin Fabinski unbemerkt gelassen, der den Ball im Netz versenkte und damit das 1:0 erzielte.
Die Erfurter blieben ihrer defensiven Philosophie treu und setzten unvermittelt auf Konter. Das nächste Tor fiel kurz vor der Halbzeitpause, als Phillip Aboagye den Ball über den weit vor seinem Tor stehenden Keeper der Chemiker, Benjamin Bellot, lupfte. Mit einem komfortablen 2:0 ging es in die Kabine, und die strategische Ausrichtung schien voll aufzugehen.
Im zweiten Durchgang setzte sich das gleiche Bild fort. Erfurt überließ der Leipziger Mannschaft erneut die Kontrolle und wartete auf die richtigen Momente für schnelle Konter. Aboagye, der bereits das zweite Tor erzielt hatte, machte in der 48. Minute weiter, als er erneut profitierte, diesmal allerdings von einem katastrophalen Abwehrfehler des Chemikers Paul Horschig, und erhöhte auf 3:0.
Horschig konnte seinen Patzer jedoch zum Teil wieder gutmachen: In der 74. Minute staubte er nach einem abgewehrten Kopfball ab und erzielte den Erfurter Anschlusstreffer zum 1:3. Doch das war es dann auch für die Leipziger, die gegen die cleveren Konterangriffe der Erfurter kein Mittel fanden.
Die Thüringer ließen nicht nach und sorgten in der Schlussphase für eine faire Bescherung. Erst war es der eingewechselte Andy Trübenbach, der in der 89. Minute das 4:1 erzielte, bevor er in der Nachspielzeit das Ergebnis sogar auf 5:1 hochschraube. Dies bedeutete einen fulminanten Endspurt, der die Zuschauer begeistert zurückließ.
Mit diesem Sieg hat Erfurt nicht nur die Punkte verdient, sondern auch etwas Abstand zum Tabellenkeller gewonnen. Während man sich in Erfurt nun auf das nächste Spiel vorbereitet – am kommenden Samstag gegen BFC Dynamo – wird die BSG Chemie Leipzig versuchen, sich bereits eine Woche später beim Aufeinandertreffen mit VSG Altglienicke zurückzukämpfen.
Die Taktik von Coach Gerber, gepaart mit einer beeindruckenden Effektivität auf dem Platz, stellt unter Beweis, dass Rot-Weiß Erfurt in dieser Saison durchaus wieder auftrumpfen kann. Ob dieses Spiel tatsächlich der Wendepunkt in der Saison ist, bleibt abzuwarten.
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