Die Kunststiftung Sachsen-Anhalt, die ihren Sitz im klassischen Eckgebäude am Neuwerk in Halle (Saale) hat, feiert in diesem Jahr ein bemerkenswertes Jubiläum: 20 Jahre unterstützende Tätigkeit für Künstlerinnen und Künstler aus der Region. Manon Bursian, die Direktorin der Stiftung, bringt die Dynamik der hiesigen Kunstszene auf den Punkt: „Die Kunstszene in Sachsen-Anhalt ist zwar klein, aber agil.“ Diese Aussage verdeutlicht die vielschichtigen Bemühungen der Stiftung, die über die Jahre hinweg unzähligen kreativen Köpfen unter die Arme gegriffen hat.
Zwischen dem 22. September und dem 17. November wird mit der Ausstellung “WIR SIND KUNST” nicht nur das Geburtstag gefeiert, sondern auch ein umfassender Rückblick auf das Wirken der Stiftung geworfen. Im Rahmen früherer Projekte gab es beinahe 3.000 Anträge auf Arbeitsstipendien und Projektförderungen, aus denen 604 Künstlerinnen und Künstler finanzielle Unterstützung erhielten. Darüber hinaus konnten 489 Projekte gefördert werden, und es wurden 117 Sonderstipendien vergeben, die dazu dienten, neue Talente zu entdecken, sowohl lokal als auchglobal. Bezogen auf die Präsentation bildender Kunst sowie Filme wurden zusätzlich 165 Beihilfen bereitgestellt.
Förderung einer zeitgenössischen Kunstszene
Die Kunststiftung sieht sich in einer traditionell reichen Kulturregion verankert. “Sachsen-Anhalt ist ein Kernland deutscher Kultur mit weltweiter Ausstrahlung – von Luther bis zum Bauhaus,” so Bursian. Die Stiftung hat durch ihre Förderung nicht nur das Ziel, die großen Städte zu unterstützen, sondern auch den kulturellen Schatz in ländlichen Gebieten zu heben. Taktgeber für diese kreativen Entwicklungen sind vor allem die Kunsthochschule Burg Giebichenstein und das Bauhaus in Dessau-Roßlau.
In den zwei Jahrzehnten hat das Land Sachsen-Anhalt allein 13 Millionen Euro in die Stiftung investiert. Rüdiger Malter, Staatssekretär in Sachsen-Anhalt, erklärte: “Kunst hat einen großen Wert. Sie gibt Anstöße, regt zum Diskurs an, ist streitbar.” Dies zeigt, dass die kulturellen Impulse, die von der Kunstszene ausgehen, nicht nur ästhetischer Natur sind, sondern auch gesellschaftliche Debatten anregen können. Malter fügte hinzu, dass die Politik aus der Improvisation in der Kunst lernen könne, was die Rolle der Kunst als Katalysator für Veränderungen unterstreicht.
Ein besonderer Schwerpunkt der Jubiläumsausstellung liegt auf dem Thema Selbstporträt. Künstlerinnen und Künstler, die im Laufe der Jahre von der Stiftung unterstützt wurden, haben die Möglichkeit erhalten, ein Selbstbildnis beizusteuern. Insgesamt 150 solcher Beiträge werden in der Ausstellung zu sehen sein und offerieren den Besuchern einen einzigartigen Einblick in die Selbstwahrnehmung und die Ausdrucksweise der jeweiligen Künstler.
Die Stiftung und ihre bisherigen Erfolge unterstreichen die Bedeutung von Kunst und Kultur in Sachsen-Anhalt und darüber hinaus. Für Interessierte und Kunstliebhaber wird die Ausstellung die Möglichkeit bieten, die Vielfalt und den kreativen Reichtum dieser kleinen, aber lebendigen Kunstszene hautnah zu erleben und zu würdigen. Weitere Informationen zur Jubiläumsausstellung findet man auch auf dubisthalle.de.