Das Chemnitzer Museum Gunzenhauser präsentiert ab sofort eine faszinierende Auswahl bedeutender Kunstwerke aus seiner umfangreichen Sammlung und gibt somit einen Vorgeschmack auf die kulturellen Höhepunkte des Jahres 2025, in dem Chemnitz den Titel der Kulturhauptstadt Europas trägt. Kunstliebhaber müssen nicht bis zur Eröffnung des Gesamtprogramms warten, denn die Ausstellung, die bis Mitte März geöffnet ist, bietet eine intensive Auseinandersetzung mit zentralen Werken der Neuen Sachlichkeit und des deutschen Expressionismus.
Anja Richter, die Leiterin des Museums, hat sich auf die künstlerischen Schätze fokussiert, die die tiefgreifende Geschichte dieser Kunstrichtungen widerspiegeln. Die Präsentation umfasst mehr als 200 Kunstwerke, wobei eine Etage speziell dem renommierten Maler Otto Dix gewidmet ist. Neben Dix sind auch eindrucksvolle Werke von anderen bedeutenden Vertretern des Expressionismus vertreten, darunter Gabriele Münter und Alexej von Jawlensky. Laut Richter ist es das Ziel der Ausstellung, die Kunst für sich selbst sprechen zu lassen und den Besuchern die Möglichkeit zu geben, in die Vielfalt der Sammlung einzutauchen.
Eine beeindruckende Sammlung
Die Sammlung des Museums, das in einem ehemaligen Bankgebäude untergebracht ist, stammt ursprünglich vom Münchner Galeristen Alfred Gunzenhauser und besteht aus über 3.000 Arbeiten von 270 Künstlern, die vor allem die Zeit um 1900 sowie die Strömungen des Expressionismus, der Neuen Sachlichkeit und der abstrakten Kunst im 20. Jahrhundert abdecken. Besonders hervorzuheben sind die 380 Werke von Otto Dix, deren Präsenz in der neuen Ausstellung spürbar ist.
Zu den weiteren Schwerpunkten gehören die Arbeiten von bekannten Künstlern wie Willi Baumeister, Conrad Felixmüller und Serge Poliakoff. Die Ausstellung wird zudem das kleinste, das größte und das am weitesten gereiste Kunstwerk der Sammlung in den Fokus rücken. Besonders die „Landschaft mit Hütte im Abendrot“ von Gabriele Münter hat aufgrund ihrer enormen Popularität und der häufigen Ausleihanfragen bereits internationale Bekanntheit erlangt.
„Dieses Gemälde ist das am häufigsten angefragte Werk unserer Sammlung. Es war sogar schon in Los Angeles ausgestellt“, erklärt Richter und fügt hinzu, dass man oft Anfragen ablehnen müsse, um das wertvolle Stück zu schützen. Dieses große Interesse am Ausdruck des Expressionismus stützt sich auf die zeitlose Relevanz und die emotionsgeladene Darstellungsweise der Epoche.
Interaktive Elemente für Besucher
Ein weiterer interessanter Aspekt der Ausstellung ist, dass die Mitarbeiter des Museums ihre persönlichen Favoriten präsentieren, was den Besuchern einen tieferen Einblick in die Vielfalt der Sammlung ermöglicht. Darüber hinaus haben die Besucher die Möglichkeit, ihre eigenen Lieblingswerke auszuwählen. In einem Jahr wird dann die Fortsetzung der Ausstellung, „Best of. Part II“, eröffnet, in der die beliebtesten Werke der Besucher vorgestellt werden.
Mit dieser leidenschaftlichen Präsentation bereitet sich das Museum Gunzenhauser auf das Kulturhauptstadtjahr 2025 vor, in dem Chemnitz und die slowenische Stadt Nova Gorica gemeinsam im Rampenlicht stehen. Für das große Ausstellungsprojekt, das sich auf die europäischen Realismusbewegungen der 1920er und 1930er Jahre konzentriert, sind bereits 300 Werke von über 70 Leihgebern aus 20 Ländern eingeplant. Die Eröffnung ist für Ende April 2025 vorgesehen.
Die aktuelle Ausstellung ist bis Mitte März für alle Kunstinteressierten geöffnet und bildet einen denkwürdigen Einstieg in die kulturellen Aktivitäten, welche Chemnitz im nächsten Jahr als Kulturhauptstadt Europas prägen werden. Für weitere Informationen über die spannende Reise der Kunst im Gunzenhauser-Museum kann der interessierte Leser die aktuellen Berichte auf live.vodafone.de verfolgen.