Im Harzregion, speziell nahe Schierke in Sachsen-Anhalt, wird derzeit mit Hochdruck an der Aufklärung eines verheerenden Waldbrands gearbeitet. Obwohl die Flammen noch immer nicht vollständig gelöscht sind, haben die Brandursachenermittler ihre Untersuchungen bereits aufgenommen. Kristin Dormann, die Sprecherin der Stadt Wernigerode, bestätigte den Beginn dieser Maßnahmen. Der Brand brach nach Angaben der Feuerwehr am Freitagabend auf dem 1000 mal 200 Meter großen Königsberg-Areal aus.
In den Gesprächen und Spekulationen rund um den Brand kommen mehrere Theorien auf. Die ersten Hinweise deuten auf acht Brandherde hin, die für die Ermittler von zentralem Interesse sind. Dabei gibt es Überlegungen, ob der Brand möglicherweise absichtlich gelegt wurde. Kai-Uwe Lohse, der Kreisbrandmeister, äußerte bereits, dass er dies für „nicht ausgeschlossen“ halte, was zu einem gesteigerten Misstrauen in der Region führt.
Gerüchte und Verdacht von Munitionsrückständen
Ein weiterer Aspekt, der das Interesse der Ermittler wachhält, sind mögliche Munitionsrückstände aus dem Zweiten Weltkrieg. Der Königsberg war während der letzten Tage des Krieges Schauplatz intensiver Kämpfe zwischen der US-Armee und den deutschen Truppen. Die Erinnerung an die Ereignisse und die Möglichkeit, dass dort noch nicht entschärfte Munition lagert, tragen zur Ungewissheit über die Brandursache bei. „Ob sich die Altlasten aus dem Zweiten Weltkrieg jedoch selbst entzünden können, ist derzeit unklar“, so ein Ermittler vor Ort.
Fakt ist, dass die Anwohner der Region nicht unbesorgt bleiben können. Ein Feuerwehrmann aus dem Harz-Dorf Schierke äußerte Bedenken über die Häufung der Brände in dieser Region, da hier erst vor zwei Jahren ein ähnlicher Vorfall stattgefunden hat. „Das sind mir ein paar Zufälle zu viel“, erklärte er. Dies unterstreicht das gestiegene Misstrauen der Bevölkerung gegenüber den Gegebenheiten.
Ein weiterer Verdachtsmoment könnte der Betrieb der Brockenbahn sein. Mit Verdacht auf Funkenflug durch die dampfbetriebene Eisenbahn, die den Berg hinauf fährt, könnten auch technische Ursachen für den Brand eine Rolle spielen. In Reaktion auf diese Theorie haben die Harzer Schmalspurbahnen (HSB) bereits angekündigt, bei erhöhter Waldbrandgefahr auf Dieselloks umzusteigen, um potenzielle Brandgefahren zu minimieren.
Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Die Brandursachenermittler vor Ort hoffen, in den kommenden Tagen weitere Anhaltspunkte zu entdecken, die zur Klärung führen könnten. Bis dahin bleibt die Region in einer angespannten Situation, da die Bewohner in Sorge um ihre Sicherheit und die ihrer Umgebung leben.
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