Bautzen

Von Eisunfällen und Erinnerungen: Steffen Wolf wird Bademeister-Rentner

Nach über 43 Jahren im Pulsnitzer Walkmühlenbad verabschiedet sich Bademeister Steffen Wolf in den Ruhestand und blickt auf eine erfüllte Karriere zurück, die von einem frühen Eisunfall inspiriert wurde und geprägt ist von seinem engen Verhältnis zu den treuen Badegästen.

Steffen Wolf, ein Name, der untrennbar mit dem Pulsnitzer Walkmühlenbad verbunden ist, blickt auf eine beeindruckende Karriere von über 43 Jahren zurück, die bald zu Ende geht. Mit 64 Jahren bereitet sich Wolf darauf vor, in den Ruhestand zu treten, und lässt dabei die Erinnerungen an seine Anfänge als Schwimmmeister lebendig werden. Ein tragischer Eisunfall legte den Grundstein für seine spätere Laufbahn als Rettungsschwimmer. „Als Jugendlicher habe ich mal ein Kind aus einem Eisloch gerettet, und das hat mir einen gewissen Heldenstatus in der Stadt eingebracht“, erinnert sich Wolf mit einem Schmunzeln.

Für Wolf war die Entscheidung, in das Walkmühlenbad zu kommen, eine Herzensangelegenheit. Er erinnert sich gerne an die Zeit zurück, als er selbst als Kind die Wasserfreuden genoss. Damals, im Jahr 1981, begann er mit 21 Jahren seine Tätigkeit im Naturbad – ein Engagement, das ihn mehr als vier Jahrzehnte begleiten sollte. Heute ist er als „Fachangestellter für Bäderbetriebe“ tätig, wird jedoch von den meisten Badegästen schlichtweg als „Bademeister“ bezeichnet. Diese Bezeichnung ist ihm recht, denn er sieht sich nicht nur als Aufsichtsperson, sondern auch als jemand, der viel mehr zur Anlage beiträgt: „Ich mähe den Rasen, führe Instandhaltungsarbeiten durch und sorge dafür, dass alles in Ordnung ist.“

Ein vertrautes Gesicht für die Badegäste

Der Kontakt zu den Badegästen ist für Wolf von besonderer Bedeutung. „Es ist schon fast familiär. Ich habe viele von ihnen über die Jahre hinweg begleitet. Da baut man schnell ein super Verhältnis auf“, erzählt er mit sichtlichem Stolz. Diese Bindung zu den Gästen macht einen großen Teil seiner Arbeit aus und sorgt für eine angenehme Atmosphäre im Bad.

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Wolf genießt nicht nur den Kontakt zu den Menschen, sondern auch die natürliche Umgebung des Walkmühlenbades. Kleinere Freuden, wie das Rufen eines Käuzchens oder das Anziehen von Graureihern, die nach Fischen Ausschau halten, verstärken seine Liebe zum Job. „Es gibt nichts Schöneres, als an einem ruhigen Abend den Wald und die Natur zu genießen“, erklärt der baldige Ruheständler, während ein kleiner Fisch über die Wasseroberfläche springt, fast als würde er Wolk an seine Freude an der Natur erinnern.

Während sich der Ruhestand nähert, denkt Wolf über die Veränderungen in seinem Leben nach. Er freut sich auf mehr Zeit mit seiner Familie und seinen Enkeln, nachdem er über 40 Jahre lang fast jedes Wochenende im Sommer gearbeitet hat. „Das wird eine große Umstellung, aber ich bin auch gespannt auf das, was kommt“, sagt er nachdenklich und blickt erneut über das Wasser, als würde er die letzten Sonnenstrahlen der vielen Sommer, die er hier verbracht hat, in sich aufnehmen.

Das Walkmühlenbad wird auch in der Zukunft einen besonderen Platz in seinem Herzen haben, denn die Erinnerungen und die vielen Beziehungen zu den Menschen werden ihn weiterhin begleiten, selbst wenn er nicht mehr täglich vor Ort ist.

– NAG

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