Bautzen

Finnische Popkantorin begeistert Cunewalde mit musikalischen Workshops

Die 30-jährige Inkeri Hannonen, neue Popkantorin im Kirchenbezirk Kamenz-Bautzen seit 2023, bringt mit ihren Workshops für Popularmusik frischen Wind in die Oberlausitz und vereint Menschen unterschiedlichster Generationen durch die Kraft des Gesangs – ein innovativer Schritt, um auch junge und ungebundene Teilnehmer in die Kirche zu locken!

Die Eröffnung einer neuen Ära in der Kirchenmusik ist wahrhaftig in Cunewalde zu spüren. Die 30-jährige Inkeri Hannonen, geboren in der finnischen Hauptstadt Helsinki, hat sich einen Platz als Popkantorin im Kirchenbezirk Kamenz-Bautzen gesichert. Sie bringt frischen Wind in die regionale Musikszene, indem sie Popularmusik und Chorgesang kombiniert. Mit einem musikalischen Background, der sowohl Gitarre als auch Orgel und Schlagzeug umfasst, schafft sie eine Verbindung zwischen traditionellen Kirchenmelodien und modernen Musikstilen.

„Singen verbindet Menschen“, sagt Hannonen, die überzeugt ist, dass die Stimme ein wunderbares Instrument ist. Seit Anfang 2023 bietet sie in verschiedenen Gemeinden Workshops an, die sich zunehmender Beliebtheit erfreuen. Bei ihren Events in Bautzen und Neschwitz konnte sie bereits viele Singbegeisterte gewinnen, von Jugendlichen bis hin zu Senioren. Diese Workshops decken ein breites Spektrum ab, von Jazz über Gospel bis hin zu Rock und Pop, was auch Menschen in die Kirche zieht, die zuvor vielleicht nur wenig Berührung mit kirchlichen Aktivitäten hatten.

Die Ursprünge ihrer musikalischen Reise

Hannonens musikalische Reise begann früh: Ihre Eltern schickten sie im Alter von sechs Jahren zum Klavierunterricht. Zehn Jahre später versucht sie sich zum ersten Mal an einer Orgel und entdeckt eine Leidenschaft, die sie durch ihr Leben führt. Nach ihrem Kirchenmusikstudium in Oulu, der nördlichsten Stadt der EU, wollte sie weiter reisen und bewarb sich für ein Auslandssemester, das sie schließlich nach Halle/Saale führte. Dort war sie vom Angebot an der Hochschule für Kirchenmusik so begeistert, dass sie beschlossen hat, dort weiterzustudieren.

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Mit einem Bachelorabschluss in der Tasche wollte sie sogar einen Master absolvieren, sah sich jedoch mit der Herausforderung konfrontiert, dass es keine Plätze mehr gab. Um sich weiterzubilden, entschied sie sich für eine Weiterbildung in Popularmusik an der Kirchenmusikschule in Dresden und übernahm gleichzeitig Aufgaben als Kantorin, während sie den Gospelchor „Little Light of L.E.“ in Leipzig dirigierte. Diese praktischen Erfahrungen waren für sie von unschätzbarem Wert.

Der Schritt nach Cunewalde

Als sich die Möglichkeit ergab, die neu ausgeschriebene Teilzeitstelle einer Popkantorin im Kirchenbezirk Kamenz-Bautzen zu übernehmen, zögerte Hannonen nicht lange. Diese Position, die zunächst auf drei Jahre befristet ist, bietet ihr die Chance, ihre Leidenschaft für moderne Musik in den kirchlichen Rahmen zu integrieren. Laut Matthias Oelke, Sprecher der Landeskirche, sind solche Stellen in Sachsen noch rar, was die Bedeutung dieser neuen Position unterstreicht. Sie geht den Weg, die Kirche für ein breiteres Publikum zu öffnen, das eher über moderne Musik angesprochen wird.

In Cunewalde hat Hannonen schnell Anschluss gefunden. Trotz eines früheren Lebens in der Großstadt fühlt sie sich in der ländlichen Umgebung pudelwohl. Die herzliche Aufnahme der Dorfbewohner hat ihr den Einstieg in die Gemeinschaft erleichtert, auch wenn sie oft noch als die Partnerin des Pfarrers wahrgenommen wird, anstatt als die Pop-Kantorin. „Es gibt viele Kirchen hier, und ich habe bereits ein gutes Gespür für die Orgeln in der Umgebung bekommen“, erzählt sie begeistert.

Inkeri Hannonen plant, ihre Workshops fortzusetzen und hat bereits 2024 insgesamt zehn Kurse angeboten. Ein Highlight wird der Workshop vom 18. bis 20. Oktober in Kirschau sein, dessen Ergebnisse in einem Festgottesdienst präsentiert werden. Anmeldungen sind bis zum 11. Oktober 2024 möglich und zeigen weiter, wie die Verbindung von Popmusik und Kirche Fuß fassen kann.

Für weitere Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.saechsische.de.

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