Am kommenden Sonntag, dem 1. September 2024, findet in der Gemeinde Frankenthal die Bürgermeisterwahl statt. In diesem kleinen Ort im Landkreis Bautzen haben die Bürger die Möglichkeit, ihre Stimme für einen von zwei Kandidaten abzugeben. Die amtierende Bürgermeisterin Janine Bansner tritt erneut an, während der langjährige Gemeinderat Armin Groh für die SPD kandidiert. Beide haben im Vorfeld der Wahl ihre Ziele und Ansichten dargelegt.
Janine Bansner, die als CDU-Kandidatin hervorgeht, ist seit einigen Jahren im Amt und hat in dieser Zeit eine Vielzahl von Projekten angestoßen. Sie betont, dass die Entscheidung zur Wiederwahl nicht leichtgefallen ist. „Die Herausforderungen, die ich als selbstständige Rechtsanwältin mit einer Familie meistere, waren oft groß“, erklärt Bansner. Dennoch sieht sie viel Positives in ihrer bisherigen Amtszeit und möchte die laufenden Projekte, wie das Flurneuordnungsverfahren und die Neubeschaffung eines Feuerwehrfahrzeugs, weiter vorantreiben.
Armin Groh, der Herausforderer
Armin Groh, der von der SPD nominiert wurde, stellt sich ebenfalls der Herausforderung. Der 58-Jährige hat in der Vergangenheit bereits im Gemeinderat gewirkt und sieht sich gut vorbereitet auf die neue Aufgabe. „Ich habe viele positive Rückmeldungen erhalten, die mich in meiner Entscheidung bestärkt haben“, so Groh. Er kritisiert jedoch die gegenwärtige finanzielle Lage der Gemeinde. „Wir leben in einem Zustand extremer Sparsamkeit“, sagt Groh, während er betont, dass dringend Investitionen notwendig sind, um die Infrastruktur und die Dienstleistungen für die Bürger aufrechtzuerhalten.
Beide Kandidaten zeigen sich optimistisch, dass sie die Bedürfnisse der Einwohner in den kommenden Jahren besser vertreten können. Bansner möchte insbesondere die Familienfreundlichkeit Frankenthals stärken und in den Erhalt der Gemeinde investieren. „Wir müssen die Kinderbetreuung sichern und unser Vereinsleben unterstützen“, erklärt sie weiter.
Groh hingegen sieht die Zukunft der Gemeinde als herausfordernd an. Er hebt hervor, dass die Sanierung der örtlichen Kindergartenräume dringend erforderlich ist, und bezeichnet die mangelnde digitale Infrastruktur als ein zentrales Problem. „Der Breitbandausbau ist bei uns nicht vorangekommen, während er in anderen Kommunen längst Realität ist“, sagt Groh. Er ist überzeugt, dass ohne entsprechende Investitionen die Attraktivität des Wohnorts leidet.
Das Augenmerk auf Investitionen
Beide Kandidaten betonen die Notwendigkeit, in verschiedene Bereiche zu investieren, um Frankenthal als Wohnort für Familien attraktiv zu gestalten. Bansner zielt darauf ab, den Kindergarten durch einen zweiten Rettungsweg sicherer zu gestalten und die Feuerwehr finanziell zu unterstützen. Ihrer Meinung nach sollten vor allem lokale Betriebe gefördert werden, um die Grundversorgung der Bevölkerung zu sichern.
Groh fordert hingegen ein Umdenken bei den kommunalen Finanzen. „Wir müssen klug investieren, auch wenn die Kassen leer sind“, erklärt er. Seiner Einschätzung nach ist es wichtig, zusammen mit dem Landkreis eine Lösung für die Kita-Sanierung zu finden und gleichzeitig die Bedürfnisse der örtlichen Vereine und der Feuerwehr zu unterstützen. „Gemeinsam können wir wieder Fortschritte erzielen“, ist er überzeugt.
Da die Wahl näher rückt, wird das Interesse der Bürger an den beiden Kandidaten offensichtlich. Beide haben starke Argumente und Visionen für die zukünftige Entwicklung der Gemeinde, und die Wähler stehen vor der Entscheidung, welchem Kandidaten sie mehr Vertrauen schenken möchten.
Kandidaten im Profil
Janine Bansner, die sich für die CDU zur Wahl stellt, hat in den vergangenen Jahren bedeutende Fortschritte in Frankenthal erzielt. Sie ist verheiratet, Mutter von zwei Kindern und bringt ihre berufliche Erfahrung als Rechtsanwältin in die politische Arbeit ein. Ihr Ansatz, die Selbständigkeit Frankenthals zu bewahren, bildet einen zentralen Bestandteil ihres Wahlkampfes.
Armin Groh, der Herausforderer, ist ebenfalls in der Gemeinde aktiv und hat mit seinen bisherigen Leistungen im Gemeinderat einen soliden Grundstein für seine Kandidatur gelegt. Mit seiner langjährigen Erfahrung bei der Deutschen Telekom und seinem Engagement für die Bürger sieht er sich gut für die Herausforderung gerüstet. Gleichwohl hat er die Herausforderungen der wirtschaftlichen Situation im Blick und plant, diese aktiv anzugehen.
Politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen in Frankenthal
Die Gemeinde Frankenthal ist Teil des Landkreises Bautzen, der in Sachsen liegt und eine heterogene Wirtschaftsstruktur aufweist. Die Region wird im Wesentlichen durch den Mittelstand geprägt, wobei kleinere und mittlere Unternehmen in der Industrie, im Handwerk und im Dienstleistungssektor eine große Rolle spielen. Die politische Landschaft ist durch eine traditionell starke Präsenz der CDU sowie einer zunehmenden Rolle der SPD geprägt, was sich auch in der Bürgermeisterwahl niederschlägt.
Die finanziellen Herausforderungen, mit denen die Gemeinde konfrontiert ist, sind spezifisch für viele kleinere Kommunen in Deutschland. Die Haushaltslage ist oft angespannt, was die Möglichkeiten für Investitionen in die Infrastruktur, wie Verkehrsanlagen oder Bildungseinrichtungen, erheblich einschränkt. Die Bürgermeisterkandidaten, Janine Bansner und Armin Groh, haben in ihren Interviews die Notwendigkeit angesprochen, die Eigenständigkeit der Gemeinde zu bewahren, während sie gleichzeitig versuchen müssen, die finanziellen Mittel besser zu steuern und neue Fördermöglichkeiten zu erfassen.
Aktuelle Herausforderungen und zukünftige Zielsetzungen
Die Herausforderungen, die Frankenthal derzeit bewältigen muss, sind nicht nur finanzieller Natur. Ein zentrales Thema ist der Breitbandausbau, der für die Ansiedlung neuer Unternehmen und die Attraktivität der Gemeinde entscheidend ist. Während die digitale Infrastruktur in vielen umgebenden Städten bereits verbessert wurde, sieht Armin Groh hier einen dringenden Handlungsbedarf, um im Wettbewerb attraktiv zu bleiben.
Zusätzlich wird auf den Erhalt und die Sanierung von Bildungseinrichtungen großen Wert gelegt. Die Fragen der frühkindlichen Bildung und der Schulqualität werden auch für die kommende Wahl von Bedeutung sein, sowohl für die Wählerinnen und Wähler als auch für die Zukunft der Jugendlichen in Frankenthal. Eine Stärkung der bestehenden Einrichtungen und die Etablierung eines Schulzentrums werden in den Wahlprogrammen beider Kandidaten angeführt.
Ein Blick auf die Wählerstruktur und -stimmung
Die Wählerstruktur in Frankenthal weist eine Vielfalt auf, die durch die unterschiedlichen Lebensrealitäten geprägt ist. Familien, ältere Bürger und junge Erwachsene haben individuelle Interessen und Bedürfnisse, die die Wahlentscheidungen beeinflussen. Umfragen und lokale Studien zeigen, dass Themen wie Wohnraum, Bildung, Sicherheit und die Förderung des Ehrenamts derzeit den Nerv der Wähler treffen.
Die beiden Kandidaten konkurrieren um die Stimmen der Wähler, indem sie ihre Ansätze zur Lösung der drängendsten Probleme präsentieren. Um die Bürger von ihren Konzepten zu überzeugen, setzen beide auf Transparenz und Bürgernähe. Die nächsten Wochen bis zur Wahl werden zeigen, wie gut es den Kandidaten gelingt, ihre Visionen in der Öffentlichkeit zu kommunizieren und die Wähler zu mobilisieren.
Statistische Daten zur Bürgermeisterwahl
Bei der letzten Kommunalwahlen im Juni 2024 konnte die SPD unter der Leitung von Armin Groh mit 203 Stimmen das zweitbeste Ergebnis erzielen. Diese Zahl deutet auf eine wachsende Unterstützung hin, die sich als entscheidend für die bevorstehende Bürgermeisterwahl erweisen könnte.
Allerdings gab es, laut dem sächsischen Statistischen Landesamt, in den letzten Jahren einen allgemeinen Rückgang der Wahlbeteiligung in kleineren Gemeinden, was die Relevanz jeder Stimme erhöht. Die Wahlberechtigten in Frankenthal haben die Möglichkeit, aktiv an der Gestaltung ihrer zukünftigen Gemeinde teilzuhaben, indem sie am 1. September 2024 ihre Stimmen abgeben. Das Ergebnis dieser Wahl könnte nachhaltig die politische Richtung der Gemeinde beeinflussen.
– NAG