Merseburg/MZ. – Am Donnerstag um 11 Uhr wird es im Saalekreis laut, wenn die Sirenen zu hören sind und die Handys in den Taschen Alarm schlagen. Es handelt sich um den bundesweiten Warntag, der in diesem Jahr zum vierten Mal stattfindet. Ein Testlauf für den Katastrophenfall, bei dem in der Vergangenheit teils größere technische Probleme auftraten. In diesem Jahr funktionierten etwa 208 von 214 Sirenen im Saalekreis ohne größere Schwierigkeiten.
Diese Zahlen sind jedoch schwer zu bewerten, wie Jan Sanetzki, der Koordinator für Brand- und Katastrophenschutz im Saalekreis, erklärt: „Wir haben in diesem Jahr niemanden neben den Sirenen stehen, um die Funktion zu überprüfen. Unsere Aufgabe ist es, lediglich den Alarm auszulösen.“ Damit wird auf die monatlichen Testläufe verwiesen, die am ersten Mittwoch jeden Monats stattfinden. Auch die einzelnen Kommunen sind selbst für die Überprüfung ihrer Sirenen verantwortlich.
Die Rolle der Sirenen und Kommunikationsmittel
Sanetzki erklärt weiter, dass der Warntag nicht nur zur technischen Überprüfung dient, sondern auch der Sensibilisierung der Bevölkerung. Ziel ist es, dass die Menschen verstehen, was die verschiedenen Sirenensignale bedeuten und wie sie im Ernstfall reagieren sollten. “Viele denken, das geht mich nichts an, weil ich nicht in der Feuerwehr bin,” merkt er an. Doch die Warnsignale sind für jeden wichtig, vor allem bei einem Katastrophenalarm, der durch ein auf- und abschwellendes Geräusch signalisiert wird. In solchen Situationen sollten die Menschen Fenster und Türen schließen und das Radio einschalten.
Um die Warninfrastruktur weiter zu optimieren, wurden im Saalekreis bereits mehrere neue Sirenen installiert. Sanetzki hebt hervor, dass die modernen Sirenen über Lautsprecher verfügen, die auch durchgesagte Warnmeldungen übermitteln können. Allerdings sind diese Ansagen derzeit nicht die Aufgabe des Kreises, sondern kommen zentral vom Bund.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Warn-App „Nina“, die häufig von der Leitstelle verwendet wird. Diese App benachrichtigt die Nutzer über aktuelle Gefahrenlagen, etwa bei Großbränden oder Bombenfunden, und liefert wertvolle Informationen zur Evakuierung. Sanetzki appelliert an die Bürger, die App herunterzuladen, um für den Ernstfall gut vorbereitet zu sein. „Hier gibt es auch hilfreiche Tipps zur Vorsorge für zu Hause“, fügt er hinzu.
Signale der Sicherheit
Die Sirenen geben verschiedene Signale von sich, die jeweils eine besondere Bedeutung haben:
- Probealarm: Ein kurzes Aufheulen, gefolgt von Stille.
- Feuerwehralarm: Dreimaliges Auf- und Abschwellen des Tons.
- Katastrophenalarm: Ein auf- und abschwellender Ton über eine Minute.
- Entwarnung: Eine Minute Dauerton.
Zusätzlich wird auch das neuartige Cell Broadcast getestet, bei dem Warnmeldungen gezielt an Mobiltelefone in bestimmten Gebieten gesendet werden können. Dies wird allerdings wie bei den Sirenen über das Land freigegeben.
Für Bürger, die die App „Katwarn“ verwenden, bleiben ebenfalls wichtige Informationen nicht aus. Bei größeren Ereignissen werden auch die Warnungen, die über „Nina“ eingestellt wurden, über diese App verteilt. Der Warntag bietet eine gute Gelegenheit, die Funktionsweise dieser Systeme zu testen und sich einen eigenen Eindruck zu verschaffen.
Für weitere Details und aktuelle Informationen über den Sirenentest und die Sicherheitsmaßnahmen im Saalekreis, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.mz.de.