Sachsen-Anhalt

Neuer Chef Frank Ostendorf: Baumkuchen boomt vor Weihnachten!

Frank Ostendorf bilanziert ein Jahr nach seiner Übernahme der traditionsreichen Salzwedeler Baumkuchen GmbH: Trotz anfänglichem Misstrauen und großem Produktionsdruck vor Weihnachten sieht er die Marke gestärkt und plant spannende Neuerungen!

Stand: 29.09.2024 14:11 Uhr

Die Salzwedeler Baumkuchen GmbH hat in den letzten zwölf Monaten unter der Leitung von Frank Ostendorf einige aufregende Veränderungen durchlebt. Der neue Geschäftsführer, der die Leitung im Sommer letzten Jahres übernahm, blickt auf eine positive Bilanz zurück. Besonders zur anstehenden Weihnachtszeit spürt das Unternehmen eine enorme Nachfrage nach dem traditionellen Baumkuchen, dessen Produktion jedoch nur schwer mit den steigenden Bestellungen mithält. „Die Nachfrage ist so groß, dass wir gar nicht so schnell wachsen können, wie es nötig wäre“, berichtet Ostendorf.

Ostendorf übernahm die Geschäfte nach einer schwierigen Übergangsphase. Die vorherige Chefin hatte jahrelang nach einem Nachfolger gesucht, was letztendlich für alle Mitarbeiter in einer Kündigungswelle mündete. Heute zählen rund 35 Angestellte wieder zu diesem Traditionsbetrieb, der eine lange Geschichte in Salzwedel hat.

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Neustart trotz anfänglichem Misstrauen

Die Eingewöhnung war nicht ganz einfach, erklärt Ostendorf. „Vor allem gab es zu Beginn ein gewisses Misstrauen, weil ich aus dem Westen komme und aus einer anderen Branche stamme“, so der Geschäftsführer, der zuvor Erfahrung in einer Großbäckerei sammelte. „Ich wusste nicht, wie bedeutend der Baumkuchen hier in Salzwedel ist und welche Emotionen damit verbunden sind.“ Dennoch hat er keine drastischen Änderungen vorgenommen. Geplant sind neue Öfen für eine erhöhte Produktionskapazität, und es wird bald eine Zusammenarbeit mit dem österreichischen Starkoch Johann Lafer angekündigt. Dennoch: „Am Grundrezept wird sich nichts ändern“, betont er mit Nachdruck.

Risiko bei Traditionsmarken

Der Übergang birgt jedoch Risiken, die nicht zu unterschätzen sind. Patrick Kammerer, Hauptgeschäftsführer des Markenverbandes, weist darauf hin, dass eine bewährte Marke im Laufe der Jahre kontinuierlich weiterentwickelt werden müsse, wobei der Kern der Marke unberührt bleiben solle. „Andernfalls kann das Ganze in etwas anderes abgleiten und die Identität der Marke geht verloren.“

Kammerer betont zudem, dass starke Marken immer Bestand haben, unabhängig davon, wer sie führt. Daher sollten Manager stets den nötigen Respekt vor solchen Marken hegen, um ihren Charakter zu bewahren.

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Lange Tradition des Baumkuchens

Der Baumkuchen, ein feines Gebäck, hat in Deutschland eine lange Tradition. Traditionell wird er auf eine Stange gesteckt und über offenem Feuer gebacken. Die Ursprünge des Salzwedeler Baumkuchens reichen bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück, als verschiedene Konditoren in Salzwedel tätig waren. Bis heute ist unklar, welcher Konditor den ersten Baumkuchen entwickelte, aber es wird berichtet, dass König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen um 1843 so begeistert von diesem Gebäck war, dass er den Rest mit auf seine Reisen nahm.

Die Stadt Salzwedel bleibt auch heute noch ein Zentrum für die Baumkuchenproduktion, mit mehreren aktiven Bäckereien, die stolz auf die Tradition und das Handwerk des Baumkuchens sind. Der Aufstieg von Frank Ostendorf an der Spitze der Salzwedeler Baumkuchen GmbH fußt auf dieser starken Tradition und dem Ziel, dieses wertvolle Erbe weiterzuführen.

dpa, MDR (Johanna Daher)

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