In der idyllischen Kulisse des Harzes hat sich ein alarmierendes Ereignis entfaltet: Ein Waldbrand am Brocken sorgt seit dem vergangenen Freitag für Besorgnis. Während die Einsatzkräfte weiterhin mit aller Kraft gegen die Flammen ankämpfen, bleibt die Ursache des Feuers ungewiss. Die Anzeichen deuten darauf hin, dass Brandstiftung nicht ausgeschlossen werden kann.
Der Landkreis Harz gab am Sonntagabend bekannt, dass die größten Flammen am Königsberg unter Kontrolle sind. Jedoch gibt es weiterhin Brandnester, die Gefahr laufen, auf das angrenzende Moor überzugreifen. Diesbezüglich ist die Sorge groß, insbesondere als ein Gewitter aufkam, welches die Löscharbeiten zeitweise unterbrach. Um eine Ausbreitung in das empfindliche Hochmoor zu verhindern, wurde entschieden, massive Wassermengen auf die Brandstelle zu bringen.
Ein komplexes Puzzle: Die Suche nach der Brandursache
Der Harzer Kreisbrandmeister, Kai-Uwe Lohse, äußerte Bedenken, dass das Feuer absichtlich gelegt worden sein könnte. Es wurden mehrere Brandstellen gleichzeitig entdeckt, was auf eine mögliche Brandstiftung hindeutet. Doch die Gegendarstellung kommt von Roland Pietsch, dem Leiter des Nationalparks, der betont, dass in dem schwer zugänglichen Gebiet das gleichzeitige Ausbrechen von acht Feuerstellen eher unwahrscheinlich sei.
Die Polizei hat inzwischen Ermittlungen eingeleitet und wird den Brandort untersuchen, sobald es die Sicherheit zulässt. Das Vorgehen der Ermittler wird entscheidend sein, um Licht ins Dunkel zu bringen und die Hintergründe des Feuers aufzuklären.
Das Feuer brach am Freitag gegen 14 Uhr nahe der Kesselklippe aus und die Sichtbarkeit der Rauchentwicklung war selbst aus der Ferne bemerkbar. Glücklicherweise konnten rund 500 Menschen rechtzeitig evakuiert werden. Diese umfassten Wanderer, Sportler und Touristen, die mit Bussen aus der Gefahrenzone gebracht wurden. Auch der Zugverkehr auf der Strecke zwischen Drei Annen Hohne und dem Brocken wurde eingestellt, um die Sicherheit zu gewährleisten.
Massives Feuerwehr-Einsatzteam vor Ort
Die Bekämpfung des Brandes am Königsberg erforderte beträchtliche Ressourcen. Rund 250 Einsatzkräfte waren sowohl am Boden als auch in der Luft mit Löscharbeiten beschäftigt. Dazu gehörten Feuerwehrleute und Militärs der Bundeswehr, die vor Ort ihre Fähigkeiten unter Beweis stellten. Diverse Flugzeuge und Hubschrauber wurden mobilisiert, um aus der Luft Wasser abzulassen und die Flammen einzudämmen.
Wie bereits im Jahr 2022, als ein ähnlich langwieriger Brand am selben Ort wütete, wurde auch in diesem Jahr präventiv ein Katastrophenfall ausgerufen. Damals, nach tagelangen Löschmaßnahmen, wurde die Region vollständig gesperrt, und die Feuerwehr war mit einer Vielzahl von Löschgeräten und personal aus verschiedenen Bundesländern vor Ort.
Die aktuellen Vorgänge und der Einsatz von Technologie wie faltbaren Löschwasserkissen sowie die Einrichtung von Wasser-Betankungsstellen zeugen von den ernsthaften Bemühungen, die Güter und die Umwelt im Harz bestmöglich zu schützen. Es bleibt zu hoffen, dass durch die umfassenden Maßnahmen weitere Schäden abgewendet werden können und die Ursache des Feuers bald geklärt wird.
– NAG