Das „Zorro“-Tierchen, auch bekannt als Gartenschläfer oder Schlafmaus, ist klein, niedlich und steht vor erheblichen Herausforderungen in seiner Heimat, dem Harz. Trotz seiner charmanten Erscheinung und ausgezeichneter Eigenschaften gilt der Gartenschläfer als stark gefährdet, was viele Menschen in der Region und darüber hinaus alarmiert.
Kritische Rolle im Ökosystem
Der Gartenschläfer mag zunächst unscheinbar erscheinen, doch er spielt eine bedeutende Rolle im Ökosystem. Laut Marc Filla vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sind die kleinen Tierchen wichtige Bestandteile des natürlichen Gleichgewichts. „Gartenschläfer sind zwar keine herausstechende Art, aber sie tragen zur Gesundheit und Diversität der Natur bei“, erläutert Filla.
Ein Rückblick auf die bedrohte Art
Die Bedrohungen für den Gartenschläfer sind nicht neu. In den letzten 30 Jahren hat sich sein Verbreitungsgebiet in Europa um 50 Prozent verringert, was alarmierend ist. Deshalb arbeiten Umweltschützer im Harz aktiv daran, den Gartenschläfer zu schützen und dessen Bekanntheit zu steigern. Insbesondere in Deutschland, wo der Gartenschläfer einst häufig vorkam, besteht dringender Handlungsbedarf. Filla fügt hinzu, dass nur etwa 1,9 Prozent der Deutschen den Gartenschläfer kennen – trotz seiner Auszeichnung zum Wildtier des Jahres 2023.
Lebensraum und Rückzugsorte
In den Wäldern des Harzes findet der Gartenschläfer die idealen Bedingungen, um zu überleben. Besonders artenreiche Waldränder sind wichtige Lebensräume für die Schlafmaus. Diese Randzonen bieten nicht nur Versteckmöglichkeiten, sondern auch eine Fülle an Nahrung durch Insekten und Beeren. Der ehemalige Förster Willi Grope kümmert sich darum, indem er speziell für den Gartenschläfer Nistkästen aufhängt und diese als Rückzugsorte im Wald nutzt.
Überlebenskampf im Harz
Die Situation ist jedoch ernst. In zahlreichen Regionen ist der Gartenschläfer bereits ausgestorben, und es bleibt unklar, weshalb konkrete Verbreitungsgebietsgrenzen bestehen. Filla erklärt, dass die Ursachen dafür möglicherweise im Rückgang der Lebensräume, im Insektensterben oder im Einsatz schädlicher Chemikalien wie Rattengift und Pestiziden liegen.
Praktische Maßnahmen zur Rettung der Art
Um den Gartenschläfer zu unterstützen, setzen die Umweltschützer zahlreiche Projekte um, die darauf abzielen, neue Lebensräume zu schaffen. Hierzu gehört die Schaffung von Tümpeln, Waldrändern und anderen Rückzugsorten. Darüber hinaus werden Freiwilligenaktionen organisiert, in denen gemeinschaftlich mit Sträuchern und Bäumen neue Habitate angelegt werden.
Die Bemühungen sind dringend notwendig, denn obwohl es aktuell keine genetische Verarmung in den Populationen gibt, könnte jeder Verlust den natürlichen Kreislauf weiter gefährden. Durch die Anpflanzung von rund 20.000 Sträuchern konnten bereits neun Hektar neuer Waldrand geschaffen werden, was für die Region und den Gartenschläfer von großer Bedeutung ist.
– NAG