Harz

Alter Ort erwacht zum Leben: Archäologen entdecken Mittelalter-Schätze im Harz!

Archäologen entdecken bei Harzgerode ein mittelalterliches Dorf mit tausenden Fundstücken wie Keramik und eisernen Artefakten, das aufgrund von Pest, Klima und Kriegen im 15. Jahrhundert aufgegeben wurde – ein spannender Einblick in die Geschichte der Region!

In einem bemerkenswerten archäologischen Fund haben Forscher ein Mittelalter-Dorf in der Region Harzgerode entdeckt. Diese Entdeckung, die in Zusammenarbeit mit der Universität Göttingen erfolgt, hat bereits zu Tausenden von Funden geführt, wobei der Schwerpunkt auf Keramiken liegt. „Unter den Funden sind viele Dachziegelfragmente, teilweise auch grün glasierte Dachziegel“, erklärte Anna Swieder, eine der beteiligten Archäologinnen. Diese Dachziegel seien für den Bau von herrschaftlichen Gebäuden im Mittelalter verwendet worden. Zudem wurden bei den Ausgrabungen bedeutende Fragmente von Gefäßkeramiken sowie ein eiserner Bartschlüssel und Getreidereste gefunden.

Die Grabungen haben das Potenzial, unser Verständnis über die Siedlungsgeschichte in dieser Region erheblich zu erweitern. Der Ort, an dem die Archäologen tätig sind, wurde erstmals im Jahr 1216 in historischen Aufzeichnungen erwähnt. „Der Ort wurde im 15. Jahrhundert aufgegeben, als die Dorfbewohner in angrenzende Dörfer abwanderte, aber die Felder blieben weiterhin bewirtschaftet“, erklärte Swieder. Historischen Quellen zufolge gab es im Harzregion mehrere Wüstungswellen, die zur Aufgabe kleinerer Orte führten. Pestepidemien, Klimaveränderungen und militärische Konflikte gelten als Hauptursachen für diese Entwicklungen.

Erstaunliche Funde und ihre Bedeutung

Neben den erwähnten Dachziegeln haben die Archäologen auch viele andere spannende Artefakte entdeckt. Dazu gehören erhebliche Mengen an Gefäßkeramik, die ein Bild des täglichen Lebens der damaligen Bewohner zeichnen könnten. Diese Funde bieten Einblicke in die Essgewohnheiten sowie die Lebensweise der Menschen im Mittelalter.

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Ein spezielles Augenmerk gilt einem Fragment eines Mündelbechers, der möglicherweise für festliche Anlässe verwendet wurde. Solche Funde sind für Archäologen von großem Interesse, da sie Hinweise auf soziale Praktiken und kulturelle Normen der Vergangenheit liefern. Der Bartschlüssel hingegen könnte auf Handwerkskunst hinweisen und gibt einen Hinweis darauf, welche Werkzeuge in der Lebensführung der Menschen in dieser Zeit notwendig waren.

  • Dachziegelfragmente: Ein weiterer bedeutender Fund.
  • Gefäße: Zeitzeugen des mittelalterlichen Alltags.
  • Getreidereste: Hinweise auf die landwirtschaftlichen Aktivitäten der Bewohner.
  • Ein eiserner Bartschlüssel: Mögliche Werkzeuge für die Handwerkskunst.

Die fortlaufende Grabung wird voraussichtlich bis Freitag andauern und zieht auch Studierende in die Forschungsarbeit ein. Acht Studierende aus unterschiedlichen Fachbereichen unterstützen das Grabungsteam, was eine wertvolle Lernerfahrung darstellt. Dies unterstreicht die wichtige Rolle, die die akademische Gemeinschaft in der archäologischen Forschung spielt und die kontinuierliche Ausbildung zukünftiger Archäologen fördert.

Die Erkundung der Wohnsitze der Vergangenheit trägt nicht nur zur Wissenschaft bei, sondern weckt auch das Interesse der Öffentlichkeit an der Geschichte dieser Region. Die Erkenntnisse aus dieser Ausgrabung könnten dazu beitragen, das kulturelle Erbe des Harzes zu bewahren und ein besseres Verständnis der sozialen Prozesse, die zur Entstehung und zum Verfall mittelalterlicher Dörfer führten, zu ermöglichen. Weitere Details zu diesem faszinierenden Thema sind auf www.mdr.de nachzulesen.

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